Streit um die Eifel-Straße

DAUN. Über die Art der Beteiligung des Kreises Daun an der Landesgartenschau 2004 ist ein Streit entbrannt.

Die Landesgartenschau 2004 in Trier soll ein Besuchermagnet werden. Kein Wunder, dass auch die umliegenden Kreise etwas vom Gäste-Kuchen abhaben möchten. Fest steht, dass sich der Kreis Daun wie alle Kreise der Region Trier am Garten der Region auf dem Trierer Ausstellungsgelände und am Rahmenprogramm beteiligt. Die touristische Vermarktung übernimmt die Eifel-Tourismus GmbH für die gesamte Eifel.Einigen Christdemokraten reicht das aber nicht. Im Frühjahr 2002 schlug die CDU-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm vor, sich mit einer Landesgartenstraße "EifelLand" mit Gartenanlagen in der Eifel einzuklinken.Eine Ausdehnung auf den Kreis Daun sei nicht ausgeschlossen, wie Gordon Schnieder, Pressesprecher des CDU-Gemeindeverbands Gerolstein, betont. "Doch überraschenderweise hat Dauns Landrat Heinz Onnertz bisher eine Teilnahme abgelehnt", beklagt er."Unverständnis" bei der Kreisverwaltung

Eine Formulierung, die bei der Kreisverwaltung auf "Unverständnis" stößt. "Bezüglich der Projektidee Landesgartenstraße erfolgte im Februar 2003 eine Beratung im Rahmen der Dienstbesprechung des Landrats mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden. Die Bürgermeister haben übereinstimmend, auch Gerolstein, erklärt, dass die Projektidee aus Bitburg nicht auf den Kreis Daun übertragbar sei und man von einer Beteiligung daher Abstand nehmen wolle", erklärt Kreis-Sprecher Heinz-Peter Hoffmann auf TV -Anfrage. Die Entfernung nach Trier zu groß, die Kosten bei geschätzten 65 000 Euro im Kreis Bitburg-Prüm zu hoch - so lauten die Kontra-Argumente.Das sieht der CDU-Gemeindeverband Gerolstein anders, zumal das Bitburg-Prümer Konzept inzwischen erweitert worden sei und eine 250 Kilometer lange touristische Straße mit Sehenswürdigkeiten über die Gärten hinaus vorsehe. Ein Sinneswandel, über den auch der Kreis Daun informiert sei. Schnieder: "Rund 70 Prozent der Besucher der letzten Landesgartenschau in Kaiserslautern blieben zwei Tage und länger, besuchten jedoch überwiegend nur einen Tag die Gartenschau selbst."Auch das Kostenargument sei nicht stichhaltig. Auf Nachfrage des TV taxiert Schnieder die Kosten für den Kreis auf unter 10 000 Euro, sofern nur die Beschilderung übernommen und Internetpräsenz, Prospekte sowie Übernahme ins Kartenmaterial von der ET oder dem Land finanziert werden.Die Dauner CDU-Kreistagsfraktion wird das Thema für die Kreistags-Sitzung im September auf die Tagesordnung setzen. Unabhängig davon soll laut Schnieder in der Gerolsteiner VG-Ratssitzung am 26. Juni ein Beschluss pro touristischer Straße gefasst werden, um Kontakt mit Bitburg aufzunehmen.Doch wie passt der Enthusiasmus mit der offenbar ablehnenden Haltung des Parteifreundes Matthias Pauly zusammen? "In der Dienstbesprechung wurde über die Landesgartenstraße diskutiert, nicht über die touristische Straße. Dieser neuen Sachlage steht Pauly nicht negativ gegenüber", sagt Schnieder.Im Kreis Daun wird derweil mit einer so genannten "Geo-Route" geplant. Da laut Hoffmann keine Beschilderung vorgesehen sei, kämen auf den Kreis auch keine weiteren Kosten zu.Für Schnieder ist das ein Indiz, dass der Kreis an einem Zusatzangebot arbeitet - und ein Argument dafür, sich nicht der touristischen Straße zu verschließen.

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