Gerolstein. Bis auf den letzten Drücker haben sie gewartet: Die zwei Kandidaten, die sich am 19. September zur Neuwahl des Gerolsteiner Stadtbürgermeisters stellen. Erst am letzten Tag der Bewerbungsfrist, dem gestrigen Montag, sind die erforderlichen Unterlagen bei der Verbandsgemeindeverwaltung in Gerolstein eingegangen. Um 18 Uhr war Einsendeschluss, um 18.30 Uhr hat sich der Wahlausschuss der Stadt getroffen, um über die Zulässigkeit der Kandidaturen zu entscheiden.

Beigeordneter Hermann Lux tritt nicht an

Beide Bewerber haben diese Hürde erfolgreich genommen, und so treten Knut Wichmann und Bernd May zur Stadtbürgermeisterwahl an. Die Wahl ist erforderlich, weil der bisherige Amtsinhaber Karl-Heinz Schwartz (CDU) am 15. Juni überraschend zurückgetreten war. Zu seinen Beweggründen hat sich Schwartz, der sechs Jahre an der Stadtspitze stand, noch nicht öffentlich geäußert.

Nun ist es an rund 6400 Gerolsteinern, am Sonntag, 19. September, einen neuen Stadtbürgermeister zu wählen.

Diesen Posten will Knut Wichmann übernehmen. Der 56 Jahre alte Soldat im Ruhestand wohnt im Gerolsteiner Ortsteil Oos und ist seit vielen Jahren Mitglied der SPD. Bei der Stadtbürgermeisterwahl tritt er allerdings als Einzelbewerber an.

Sein Gegenspieler ist der parteilose Kandidat Bernd May. Der 51 Jahre alte Betriebswirt ist selbstständiger Immobilien- und Finanzmakler in Gerolstein. Im dortigen Rathaus kennt er sich aus, hat er doch dort eine Verwaltungslehre absolviert und war stellvertretender Leiter des früheren Verkehrsamts.

Lange war gemutmaßt worden, ob sich auch der erste Beigeordnete Hermann Lux (SPD), der derzeit kommissarisch als Stadtbürgermeister fungiert, bewerben würde. Das hat er aber nicht getan. "Aus persönlichen Gründen", sagt Lux. Spekuliert wurde auch über eine mögliche Kandidatur von Monika Neumann, Sprecherin der CDU-Stadtratsfraktion, aber auch sie hat keine Bewerbung abgegeben.

Erledigt hat sich nun auch das Thema Personalunion Verbandsgemeinde- und Stadtbürgermeister. Verwaltungschef Matthias Pauly (CDU) hatte in einem Interview mit dem Trierischen Volksfreund erklärt, er sei nicht kategorisch gegen diese Variante. Das komme allerdings nur in Frage, wenn sich alle Optionen, mit denen das Amt des Stadtbürgermeisters von Gerolstein mit einem Ehrenamtler besetzt werden könne, zerschlagen hätten.