Der wichtigste Platz ist immer an der Theke

Bitburg · Die Bitburger Braugruppe ist in Deutschland die Nummer eins beim Fassbier. Rund 70 000 Restaurants und Kneipen sind Partner der Gruppe. Eine Klientel, die die Brauer aus der Eifel besonders päppeln, etwa mit der Konzeptfabrik, die den Gastrobetrieben zur Seite steht.

Bitburg. Wer die Konzeptfabrik der Bitburger Braugruppe in Bitburg besucht, parkt zunächst einmal vor einer typischen, sterilen Industriehalle. Doch spätestens wenn man durch die Tür hindurchgeht, ist man in einer anderen Welt. Gemütliche Sitzecken, Bildergalerien von Restaurants aus ganz Deutschland und einladende Theken empfangen den Gast. Die Bitburger Konzeptfabrik soll die Besucher inspirieren und anregen - den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt.
Unterschiedliche Ansätze


"Bier ist Umsatzbringer Nummer eins im Bereich Food and Beverage (Essen und Getränke) in der Gastronomie. Angesichts des rückläufigen Bierkonsums wollen wir unseren Kunden Instrumente an die Hand geben, mit denen sie ihre Gäste wieder von Bier begeistern können", erklärt Rainer Noll, Vertriebsdirektor Außer-Haus-Markt der Bitburger Braugruppe (siehe Extra). In dieser Form ist die Konzeptfabrik seinen Angaben zufolge einzigartig in Deutschland. Andere Brauereien bedienen sich oft externer Experten und Firmen, wenn es um die konzeptionelle Betreuung von Kneipen geht.
Bei der Bitburger Braugruppe genießt die Gastronomie eine besondere Bedeutung. Bitburger wird in 50 000 Gaststätten gezapft, die betreut werden wollen - zusammen mit den weiteren Marken König Pilsener, Licher, Köstritzer und Wernesgrüner sind es sogar 70 000 Gastrobetriebe.
Die sechs Mitarbeiter der Konzeptfabrik betreuen im Jahr etwa 300 Objekte mit unterschiedlicher Intensität, und das bereits seit 13 Jahren. In einzelnen Fällen wird ein neues Konzept von der ersten Idee an begleitet, in anderen Fällen geht es um Ergänzungen oder neue Thekenkonzepte. Thomas Damschen, Leiter Gastromarketing, will vor allem "den Umsatzbringer Nummer eins, das Bier, ins rechte Licht setzen." Dabei werden aus seiner Sicht die Konzeptzyklen immer kürzer. "In der Vergangenheit waren es im Extremfall schon mal 20 Jahre, heute sind drei bis vier Jahre ganz normal", erklärt der Experte. Die Mitarbeiter der Konzeptfabrik empfinden sich als Ideenschmiede: Soll es eine rustikale Kneipe werden, steht das Lounge-Club-Gefühl im Vordergrund oder steht eher der Restaurantbereich im Mittelpunkt? Dabei geht es dem Team nicht nur um Tische, Stühle, Theke, Bilder oder Gläser - sondern um die Entwicklungschancen der Gastronomie an einem Standort.
Die Kunden werden in Sachen Service-Optimierung beraten, mögliche Schwachstellen werden diskutiert und Abläufe angepasst. "Standort, Objekt und Betreiber müssen sich ergänzen, damit wir eine passende, individuelle Lösung finden", erklärt Damschen. Und manchen Kunden haben die Experten aus Bitburg auch schon ausgebremst. "Im Zweifel sagen wir auch schon mal, das macht so keinen Sinn", erklärt der Chef der Konzeptfabrik.
Zusammenarbeit mit Vertrieb


Dabei arbeitet das Team sehr stark mit dem Vertrieb der Braugruppe zusammen. "Von dort kommen viele Impulse für uns", sagt Damschen. Steht etwa in einem Betrieb eine Nachfolgereglung an, ist es von Vorteil, wenn die Konzeptfabrik früh eingebunden wird. Im Mittelpunkt steht für die Bitburger bei jedem Plan der Bierausschank: "Die Theke ist das Herz, der zentrale Punkt im Betrieb, hier geht es um Bierqualität und Hygiene, und das für uns ohne jeden Kompromiss", so Thomas Damschen.
"Es liegt uns sehr am Herzen, dass unser Bier den Gast in der besten Qualität erreicht, so wie es unsere Brauereien verlässt. Außerdem: Ein gut gezapftes, frisches Bier schmeckt meistens nach mehr", bekräftigt Vertriebsdirektor Noll.Extra

 Thomas Damschen, Leiter des Gastromarketings in der Bitburger Braugruppe, zapft in der Konzeptfabrik ein Pils. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Thomas Damschen, Leiter des Gastromarketings in der Bitburger Braugruppe, zapft in der Konzeptfabrik ein Pils. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Der Bierabsatz in Deutschland geht seit Jahren zurück. 107 Liter jährlich trinkt laut Statistik jeder Deutsche; vor 20 Jahren lag der Pro-Kopf-Konsum bei 140 Litern. Die Bitburger Braugruppe hat indes den Absatz über alle seine Marken - Bitburger, König Pilsener, Köstritzer, Licher und Wernesgrüner - im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent auf nun 7,5 Millionen Hektoliter (2010: 7,4 Millionen Hektoliter) gesteigert.red

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