Wittlich: Synagoge zeigt Ausstellung „Verfolgung und Verwaltung“

Die Wanderausstellung „Verfolgung und Verwaltung“ zur Enteignung und Rückerstattung jüdischen Vermögens in Rheinland Pfalz macht Station in der ehemaligen Synagoge. Wittlich hat den Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus genutzt, um eine Ausstellung in die ehemaligen Synagoge zu bringen, die dem Betrachter die bürokratischen Voraussetzungen und Mechanismen erhellt, die den Vernichtungsfeldzug speziell gegen die Juden erst ermöglichte. Kulturamtsleiter Justinus Maria Calleen zitiert in Bezug auf die Ausstellung ein hoffnungsvolles jüdisches Sprichwort: „Mit der Erinnerung beginnt die Versöhnung.“ Wie Walter Rummel vom Landeshauptarchiv Koblenz, ein Mitarbeiter bei der Erstellung der Wanderausstellung, erklärt, verdeutlicht die Ausstellug unter anderem die Behilflichkeit der sprachlichen Etikettierung des Verwaltungsaktes: Aus der Deportation ins Vernichtungslager wird eine „Umsiedlung“, aus der Enteignung eine „Sühneleistung“ oder „Umverteilung“. Die Ausstellung wird bis 6. Juni gezeigt.

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