GLAUBE IM ALLTAG

Mein ehemaliger Kollege E. Lichtmeß wird am heutigen 2. Februar an seinen Familiennamen erinnert.

Die Schriftsteller Peter Rosegger und Ludwig Ganghofer erinnern in ihren Geschichten und Volksstücken an den Lichtmesstag als den Tag, an dem die Dienstleute im 19. Jahrhundert ihren Lohn erhielten und einige Tage arbeitsfrei hatten. Die Knechte und Mägde der damaligen Zeit, die teilweise weit entfernt von ihrem Heimatort Arbeit in der Landwirtschaft fanden, besuchten am Lichtmesstag ihre Angehörigen. Die Freude über das Wiedersehen wurde mit Umzügen und vielen Festessen gefeiert. Nach dem Lichtmesstag wurden die Felder bestellt. Offiziell hörte nun auch die Weihnachtszeit auf. Die Handwerker konnten nun wieder bei Tageslicht arbeiten. Am Lichtmesstag ließ jede Familie den Jahresbedarf an Kerzen für besondere Gelegenheiten weihen: für Totenmessen oder Gewitterkerzen. Durch den hohen Bedarf an Kerzen entstanden vielerorts Wachsmärkte, sogenannte Licht(er)messen. Auch heute noch gibt es in der katholischen Kirche den Brauch der Kerzenweihe. Kerzenlicht ist für festliche Anlässe sehr beliebt. Uns wird durch das Licht der sich verzehrenden Kerze die urmenschliche Erfahrung von Wärme, Geborgenheit und Helligkeit geschenkt. Durch das Zeichen der brennenden Kerze wird für Christen die Gemeinschaft mit Christus erfahrbar. Was kann die Nähe zu Christus im Alltag und besonders am heutigen Tag "Mariä Lichtmess" besser ausdrücken als der Vers in Psalm 27: "Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten?" Günter Zisch ist Diakon in Wittlich

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