Samy Deluxe im Interview

Als ASD steht Samy Deluxe gemeinsam mit Afrob am 12.08. auf der e-Lake-Bühne. Im Vorfeld stand uns der Hamburger Rapper Rede und Antwort.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Afrob und schließlich zu ASD?
Samy: Es gab vorher schon viele Berührungspunkte - im Sinne von Features, die wir miteinander gemacht haben. Der ausschlaggebende Punkt für eine Kollaboration war aber der Musikvideo-Dreh eines gemeinsamen Songs in Kapstadt. Während der Zeit wurde der Gedanke geboren. Dann haben wir es in die Tat umgesetzt und schließlich erschien das erste Album 2003. Afrob ist jemand, mit dem ich schon viel Zeit verbracht habe und in den letzten Jahren sind wir noch mehr zusammengewachsen. Wir waren immer schon tight, aber durch das Album noch mal mehr. Wir sind alle erwachsener und diziplinierter geworden. Es ist einfach immer wieder ein Fest, wenn wir zusammenarbeiten. Diese Kombination von Menschen, diese Energie, dieser Funke, der überspringt - es macht einfach Spaß.

2015 gab‘s nach zwölf Jahren das zweite Album von ASD, "Blockbasta". Warum hat es so lange gedauert, bis eine neue Platte erschien?
Samy: Weil wir uns eigentlich als Solo-Artists sehen. Das damalige Projekt war nicht darauf angelegt, für immer zu sein. 2009 haben wir uns gesagt: Wir müssen noch mal ASD machen. 2014 dachten wir: Jetzt oder nie und sind am Ende des Jahres ins Studio. Wir haben in drei Tagen schon drei richtig gute Songs gemacht. Von da an wussten wir: Okay, It‘s Official.

Das Albumcover zeigt euch beide in Regiestühlen sitzend. Wer führt bei ASD Regie? Wie muss man sich eure Zusammenarbeit vorstellen? Wer ist der kreative Kopf von euch?
Samy: Kreativ sind wir beide, ich bin mehr der Getriebenere. Ansonsten sind wir einfach ASD, weil wir beide an den Songs beteiligt sind. Afrob hat gerade Nachwuchs bekommen und muss einfach auch mal Mensch sein und nicht Musiker. Ansonsten liegt die Kreativität bei 50/50. Ich bin zwar manchmal schon ein bisschen organisierter, aber wir teilen uns das ganz gut auf.

2014 warst Du bereits Headliner beim e-Lake-Festival. Wie hast du die Atmosphäre dort erlebt?
Samy: Für uns Künstler ist es immer aufregend, wenn wir mal nicht in Deutschland, Österreich oder der Schweiz auftreten. Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber ich hatte richtig Spaß beim Festival.

Jetzt kommst du mit ASD nach Echternach. Was dürfen die Zuschauer erwarten?
Samy: Wir haben ein krasses, anderes Programm - wenig Liebe, sondern viel auf die Fresse. Viele Hip-Hop-Klassiker, viel krasse Energie. Soundmäßig gibt's die Spannweite von den 90ern bis hin zu modernem Crazy Turn-Up-Kram, aber die Art, wie wir performen, ist klassischer Hip-Hop. Zu zweit schaukelt sich das immer schön hoch. Es gibt auf jeden Fall viel Rumgeschreie, was immer viel Spaß macht.

Wonach richtet sich eure Playlist bei Festivals?
Samy: Bei Festivals machen wir viel Abgeh‘-Kram und weniger reflektive Songs. Weniger langsamen Shit, einfach viele Classics. Wir haben auch eine Sektion mit unseren Solo-Hits. Es ist schwer zu beschreiben, man muss es sehen!
In den letzten drei Jahren hast du jährlich ein Album veröffentlicht.

Wie relaxed Samy Deluxe?
Samy: Wenn ich viele Tage hintereinander 24/7-Schichten geschoben habe, lege ich schon mal ein bis zwei Tage Ruhe ein. Ich gucke gerne mal ‘ne Serien-Staffel am Stück, chille einfach oder bestelle mir was zu essen.

Du hast vor Kurzem bei der dritten Staffel von "Sing meinen Song - das Tauschkonzert" mitgemacht. Wie war das für dich?
Samy: Das war eine intensive Erfahrung. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und ich habe sehr viele coole Menschen kennengelernt. Auch inspirationsmäßig ist viel passiert. Das hat einiges losgetreten, was man auch in den nächsten Monaten hören wird.

Manchmal nimmst du deinen Sohn bei Gigs mit auf die Bühne. Wann steht die erste musikalische Zusammenarbeit an?
Samy: Er hat schon bei einem Mixtape mitgemacht. Er ist ein Hammer Gitarrist und guter Sänger, spielt aber auch Bass, Schlagzeug und Keyboard und kann rappen. Es ist schon ziemlich geil, wenn man mit seinem Sohn zusammen Musik machen kann.

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