Heimspiel für Wirbelwind Günther gegen Schweden

Ulm (dpa) · Es sind besondere Wochen für Per Günther. Wo der Point Guard der deutschen Basketball-Nationalmannschaft in diesen Tagen auch hinkommt, überall warten Freunde und Bekannte auf den Lockenkopf.

Zum Auftakt der EM-Qualifikation gastierte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) am vergangenen Samstag in Hagen, wo der nur 1,84 Meter große Spielmacher aufgewachsen ist und das Basketball spielen erlernt hat. Am Freitag steht für Günther mit den deutschen Korbjägern die EM-Qualifikationspartie gegen Schweden an - in Ulm, wo Günther seit 2009 seine sportliche Heimat gefunden hat.

Das Überraschungsteam der vergangenen Saison führte Günther in der vergangenen Spielzeit bis ins Finale gegen die Brose Baskets Bamberg. Zudem wurde der 24-Jährige zum beliebtesten Spieler der Saison gewählt. Kein Wunder, dass Günther mit viel Selbstvertrauen zum DBB-Team stieß.

„Ich möchte den Schwung aus der Bundesliga zur Nationalmannschaft mitnehmen“, sagte Günther nach seiner bislang besten Saison in der BBL. Und bislang hat der Aufbauspieler sein Vorhaben eindrucksvoll in die Tat umgesetzt. Nach der verletzungsbedingten Absage von Steffen Hamann ist Günther unter dem neuen Bundestrainer Svetislav Pesic die Nummer eins auf der Spielmacherposition.

Im Wechsel mit dem Münchner Bastian Doreth führt er Regie und glänzt zudem als zuverlässiger Schütze. Beim lockeren 101:53 gegen Luxemburg kam Günther an alter Wirkungsstätte auf zehn Punkte, zum wichtigen 82:70-Auswärtssieg in Bulgarien steuerte er sogar 16 Zähler bei und war damit zweitbester Werfer im deutschen Team.

Doch seine eigene Leistung will der Ulmer Publikumsliebling nicht überbewerten. „Wir haben alle ein großes Ziel: Bei der EM in Slowenien dabei zu sein“, sagte Günther. „Wir haben keine Superstars in der Mannschaft. Daher müssen wir alle zusammenstehen und zusammenhalten. Wir müssen als Team funktionieren.“

In der schmucken ratiopharm Arena bestreitet Günther erst sein 42. Länderspiel, im Nationaltrikot hat er aber schon einiges mitgemacht. 2009 brach er sich kurz vor der EM in Polen den Knöchel und musste das Turnier absagen. 2010 rutschte er mit einer überragenden Leistung im letzten Test gegen Puerto Rico als letzter Spieler doch noch in den Kader für die WM in der Türkei. Im vergangenen Jahr wurde er dann von Dirk Bauermann auf den letzten Drücker aus dem Aufgebot für die EM in Litauen gestrichen. „Das tat schon sehr weh“, gestand Günther.

Doch anstatt aufzustecken entwickelte die Kämpfernatur eine Jetzt-Erst-Recht-Stimmung und spielte sich mit starken Leistungen im Ulmer Trikot zurück ins Nationalteam. Mit einem Sieg gegen Schweden vor den eigenen Fans könnten Günther und die DBB-Auswahl einen großen Schritt in Richtung EM 2013 in Slowenien machen. An Wirbelwind Günther dürfte dann kein Weg vorbeiführen.

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