Katzurins glücklose Rückkehr - Frankfurter Protest

Berlin (dpa) · ALBA Berlin und die Skyliners Frankfurt lieferten sich einen packenden Schlagabtausch. Am Ende stand Frankfurts Trainer Muli Katzurin bei seiner Rückkehr in die Hauptstadt mit leeren Händen da. Allerdings legten die Frankfurter Protest ein.

Nach dem Spiel wirkte Katzurin für einen kleinen Moment orientierungslos. Bei der Pressekonferenz wollte sich der Israeli in alter Gewohnheit auf den Stuhl des Heimtrainers setzen, auf dem er in der vergangenen Saison immer wieder Platz genommen hatte. Doch seit dieser Saison ist Katzurin als Coach der Fraport Skyliners Frankfurt tätig und erlebte mit den Hessen eine unglückliche Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. „Ich habe gemischte Gefühle nach diesem Spiel“, sagte Katzurin nach dem knappen 66:70 nach Verlängerung bei ALBA Berlin.

45 Minuten lang verlangten die von Katzurin optimal eingestellten Frankfurter dem Titelkandidaten alles ab, hatten in der regulären Spielzeit sogar die Chance zum Sieg. Doch Jimmy McKinney vergab den letzten Angriff. „Wir hatten den letzten Wurf zum Sieg, aber unglücklicherweise spielt DaShaun Wood in Berlin und nicht mehr in Frankfurt“, sagte Katzurin über den US-Spielmacher, im vergangenen Jahr wertvollster Spieler der Saison und Spezialist für die entscheidenden Phasen in engen Begegnungen.

Katzurin haderte aber nicht mit dem Wechsel von Wood, den es mit Coach Gordon Herbert vor der Saison nach Berlin gezogen hatte. Der Zorn des Trainers und der kompletten Skyliners-Belegschaft richtete sich gegen die Unparteiischen. Weil diese in der Verlängerung beim Stand von 66:68 zunächst auf Freiwürfe für Frankfurts Center Jermareo Davidson, dann aber auf Ballbesitz für ALBA Berlin entschieden hatten, legten die Hessen direkt nach Spielschluss Protest gegen die Spielwertung ein.

„Wir werden diesen aufrechterhalten“, bestätigte Sportdirektor Kamil Novak. Ob die Hessen damit aber Erfolg haben, ist eher unwahrscheinlich. In einem vergleichbaren Fall war am dritten Spieltag ein Protest der s.Oliver Baskets Würzburg gegen die Wertung der 78:80-Niederlage in Frankfurt abgelehnt worden. Die BBL verwies damals auf die Gültigkeit der Tatsachenentscheidung. „Unserer Meinung nach liegt dieser Fall anders, mehr kann ich dazu aber nicht sagen, weil es sich um ein schwebendes Verfahren handelt“, sagte Novak.

BBL-Spielleiter Dirk Horstmann wird sich jetzt mit dem Fall beschäftigen. Bei ALBA sieht man dem gelassen entgegen. „Ein Protest ist lächerlich, ich wüsste nicht warum“, sagte ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi. Die Berliner gehen nicht davon aus, dass ihnen der siebte Sieg in Serie noch aberkannt wird.

Neben den Hauptstädtern feierten auch der Tabellenzweite ratiopharm Ulm (87:61 in Hagen), die s.Oliver Baskets Würzburg (69:42 gegen Oldenburg) und Bayern München (71:64 in Ludwigsburg) Favoritensiege. Im Tabellenkeller machte der BBC Bayreuth mit dem 68:49 gegen TBB Trier den wohl entscheidenden Schritt zum Klassenverbleib.

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