HSV will einen Handball-Titel, THW Kiel sogar alle

Hamburg (dpa) · Die beiden Topclubs und ärgsten Konkurrenten der Handball-Bundesliga sind heiß auf Titel und gehen mit ähnlich hohen Etats in die Saison 2011/2012.

Das Budget des Meisters HSV Hamburg ist um eine halbe Million Euro auf neun Millionen Euro gestiegen, der THW Kiel hat noch eine halbe Million mehr zur Verfügung. „Wir tanzen auf drei Hochzeiten und wollen mindestens einen Titel gewinnen“, sagte der neue HSV-Trainer Per Carlén. „Wir sind hungrig auf weitere Titel“, unterstrich Kapitän Pascal Hens, „das war ein großes Ziel, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben, aber wir wollen dessen ungeachtet weiter machen“.

Am Dienstag treffen die Marktführer beim Supercup in der Münchner Olympiahalle aufeinander. „Das ist schon so eine Art Classico wie im Fußball Real Madrid gegen Barcelona“, sagte Carlén, der Martin Schwalb auf der Trainerbank ablöst. Schwalb ist nun Geschäftsführer und Präsident in Personalunion. Am 3. September startet der HSV mit einem Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke in die neue Saison. Verletzt fehlen werden dann voraussichtlich Michael Kraus und der Flensburger Zugang Oscar Carlén, der Sohn des Coaches.

Der Ehrgeiz von Rekordmeister und DHB-Pokalsieger Kiel ist nicht zu toppen. Trainer Alfred Gislason gab auch ohne Neuverpflichtungen ehrgeizige Ziele aus. „Wir wollen jeden Wettbewerb gewinnen, aber unsere Gegner sind sehr stark“, sagte der isländische Coach, der mit seinem Team am 4. September gleich den Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt empfängt.

Der Verlust des Meistertitels an den HSV Hamburg habe sehr geschmerzt. „Jede Saison, in der der THW Kiel nicht Meister wird, ist unbefriedigend“, sagte Gislason. Andererseits wisse er, dass die Konkurrenz stärker geworden sei: „Natürlich sind der HSV als Meister und die Rhein-Neckar Löwen zu beachten, aber auch die SG Flensburg-Handewitt und die Füchse Berlin haben sich gut verstärkt.“

Der 51-Jährige zeigte sich mit der bisherigen Vorbereitung zufrieden, allein der an der Achillessehne verletzte Rückraumstar Filip Jicha bereitet ihm etwas Sorgen: „Filip hat drei Wochen kaum trainieren können.“

Zum Prozess gegen Ex-THW-Manager Uwe Schwenker und Ex-Trainer Zvonimir Serdarusic, der am 21. September vor dem Landgericht Kiel beginnt, wollte sich der THW nicht äußern. „Wir werden unsere Linie nicht ändern und uns nicht an Spekulationen beteiligen. Wir werden den Prozess beobachten und abwarten“, sagte Aufsichtsratschef Klaus-Hinrich Vater. Das Landgericht Kiel terminierte zehn weitere Prozesstage. Damit sind zunächst 21 Verhandlungstage vorgesehen.

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