Hambüchen kann Mehrkampf-Titel nicht verteidigen

Berlin (dpa) · Der Fuß schmerzt, das Risiko wäre zu groß: Top- Favorit Fabian Hambüchen kann seinen Mehrkampf-Titel bei den deutschen Turn-Meisterschaften nicht verteidigen.

Aufgrund von Problemen am Rückfuß und der linken Achillessehne verzichtet der deutsche Super-Turner in Berlin auf den Start am Sprung und am Boden. „Mein Ziel ist es, bei der Turn-WM in Rotterdam topfit an den Start zu gehen. Um dieses Vorhaben nicht zu riskieren und nach Rücksprache mit meinem behandelnden Arzt Johannes Peil, verzichte ich in Berlin auf meine starken Geräte Boden und Sprung“, teilte der Mehrkampf-Europameister am Mittwoch in einer Pressemitteilung seines Managements mit. „Die deutsche Meisterschaft ist für mich nun ein Test hinsichtlich des Saisonhöhepunktes in Rotterdam.“

Bereits mit 17 Jahren hatte Hambüchen 2005 seinen ersten deutschen Meistertitel im Mehrkampf erkämpft, die Krone auch in den folgenden Jahren nicht aus der Hand gegeben und fünfmal in Folge den Titel geholt. Diese stolze Serie reißt nun in Berlin - angesichts des Risikos, bei der WM nicht dabei zu sein, eine verständliche Reaktion.

Seit sechs Wochen befindet sich Hambüchen wegen der Fuß-Probleme in Behandlung beim leitenden Arzt der Sportklinik Bad Nauheim, Johannes Peil. „Fabian ist kein Sonderfall. Das ist eine typische Geschichte angesichts der Belastungen des Fußes“, sagte der Chefmediziner der Nachrichtenagentur dpa und äußerte Zuversicht, dass Hambüchen bis zu den Weltmeisterschaften vom 18. bis 24. Oktober wieder voll einsetzbar ist. „Die Behandlungen schlagen toll an. Er hat schon Riesenfortschritte gemacht“, meinte Peil.

Jeder folgende Schritt der Behandlung sei mit der Familie Hambüchen abgestimmt. „Wir haben einen generalstabsmäßigen Plan, wie die kommenden sechs Wochen bis zur WM ablaufen“, sagte Peil, der Hambüchen auch dabei berät, wie er die Belastungen gezielt reduzieren kann. „Man muss gut aufpassen, dass man nicht zu sehr am Rad dreht, um den WM-Start nicht zu gefährden“, unterstrich der Mediziner noch einmal die Notwendigkeit der Pause an Sprung und Boden.

Bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft 2009 London hatte sich der erfolgreichste deutsche Turner beim Einturnen einen Bänderriss im Fuß zugezogen und danach sein Wettkampf-Programm stark reduziert. In diesem Jahr waren bislang die Auftritte bei den Europameisterschaften in Birmingham mit dem Gewinn des Team-Titels und EM-Bronze am Reck sowie beim Asiencup in Tokio seine wichtigsten Starts im Kampf gegen die Turner-Weltelite.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort