"Das gibt’s nur einmal im Leben"

Trier · Ein Wiedersehen mit einem früheren Konkurrenten wird für Eckart Rösinger zum Glücksfall: An Weih- nachten wird der Trierer Motorradsportler Rennen in Neuseeland fahren.

 Das Gespann Eckart Rösinger / Steffen Werner wird im Dezember in Neuseeland die Rennen an den „Tri Series“ bestreiten. Foto: speedweek

Das Gespann Eckart Rösinger / Steffen Werner wird im Dezember in Neuseeland die Rennen an den „Tri Series“ bestreiten. Foto: speedweek

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Trier Auch nach fast vier Jahrzehnten aktiver Rennfahrer-Karriere erlebt man als altgedienter "Haudegen" noch Überraschungen, mit denen man zuvor nie und nimmer gerechnet hatte. Diese Erfahrung durfte jetzt der Trierer Motorradsportler Eckart Rösinger machen. Und sich gleichzeitig dessen sicher sein, dass Freundschaften im (Motor)sport oft über Jahrzehnte halten. Auch wenn man als Konkurrenten ins Rennen ging.
Als vor mittlerweile vier Jahren ein neuseeländisches Team, das aus England kam und Probleme mit einer dort erworbenen Maschine hatte, plötzlich in der Werkstatt des Trierer Kfz-Meisters aufschlug, nahm die Geschichte ihren Lauf. "Bary Smith kannte ich seit Ende der 1989er Jahre. Wir sind damals in der F2 noch gegeneinander gefahren. Bary ist zwar vor 25 Jahren nach Neuseeland ausgewandert, hatte aber immer noch Kontakte in die alte Heimat, wo er sich vor ein paar Jahren ein neues Gespann kaufte. Vom Seitenwagensport konnte er nämlich auch auf der anderen Seite der Erdkugel nicht lassen." Bary erinnerte sich an den Mann aus Germany, machte ihn ausfindig. Denn er hatte, wie Rösinger auch, für die erste Formel 2 Trophy gemeldet. Und zwar für den deutschen Lauf in Oschersleben. Vorher aber war an seinem neuen Gespann einiges zu richten. "Er kam zu mir nach Trier. In vier Tagen haben wir in meiner Werkstatt eine neue Schaltung gebaut und den Beiwagen auf Vordermann gebracht. Wir hatten eine gute Zeit miteinander hier bei mir und dann sind wir zusammen nach Oschersleben gefahren." Dort waren Bary und Eckart wieder Konkurrenten, nachdem er ihm zuvor nicht nur sein Bike wieder wettbewerbsfähig gemacht hatte, sondern ihm auch Trier gezeigt hatte.
Was den "neuseeländischen Briten" nicht daran hinderte, sich jetzt erkenntlich zu zeigen. Als Bary Smith wieder weg war, hielt der Kontakt zwischen den beiden Motorradsportlern, die schon in den 1980er Jahren gemeinsame mit und gegeneinander gefahren waren, nämlich an.
"Jetzt", so erzählt Rösinger, "kam quasi die "Revanche in Form einer Einladung" Im Dezember wird der Schlossermeister, der zuletzt in der Formel 2 der Motorrad-WM wieder viele beherzte Rennen fuhr, mit seinem Co. Steffen Werner aus dem schwäbischen Ellwangen ins Land der Kiwis aufbrechen. Anfang Dezember geht es los. "Wir fahren dort die Tri Series, das ist eine Serie im südpazifischen Raum. Etwas ganz Besonderes für uns", blickt er voraus - und bekennt: "Rennen fahren in Neuseeland: Und das auf einem so hohen Niveau. Sowas erlebst Du nur einmal im Leben."
Extra: DAS IST DIE TRI-SERIE NZL


(jüb) Unter "Tri Series" versteht man am anderen Ende der Welt die Rennen um die neuseeländischen Superbike-Meisterschaften. Sie werden in Soloklassen wie auch in Sidecar-Wettbewerben ausgetragen. Top-Piloten wie die WM-erfahrenen Nick Cole und Hayden Fitzgerald gehen dort regelmäßig an den Start.

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