Das kleine Olympia von München

München/Gerolstein · 5000 Athleten mit geistiger Behinderung unter 14 000 Athleten insgesamt kämpfen derzeit um Medaillen bei den Nationalen Spielen von Special Olympics. Mit dabei sind auch 43 Sportler aus der Eifel in den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Golf, Bowling und Boccia (der TV berichtete).

 Nach dem ersten Wettkampftag sind die Golfer Alexander Kurth aus Bitburg (links) und Andreas Wunn aus Prüm zufrieden. Foto: Hermann Dahm, WEW

Nach dem ersten Wettkampftag sind die Golfer Alexander Kurth aus Bitburg (links) und Andreas Wunn aus Prüm zufrieden. Foto: Hermann Dahm, WEW

München/Gerolstein. Wenn Johannes Fandel aus Bitburg das Putting-Grün auf dem Golfplatz in München-Olching betritt, ist er sichtbar angespannt und hoch konzentriert. Es sind seine ersten großen Olympischen Spiele, für die er sich im vergangenen Jahr bei den Regionalen Spielen in Bitburg qualifiziert hat. Seit mehr als zwei Jahren spielt er Golf in Wißmannsdorf-Hermesdorf im Rahmen des Sportangebots der Westeifel-Werke (WEW). "Ich werde bestimmt hier noch was gewinnen", sagt Johannes Fandel, bei dem sich die eben noch vorherrschende Nervosität schlagartig in fröhliche Gelassenheit verwandelt hatte, nachdem er sein erstes Spiel erfolgreich gemacht hatte. Beeindruckt ist er immer noch von der Eröffnungsfeier in der Olympiahalle und als echter Bayern-München-Fan besonders vom Gast Paul Breitner, der zusammen mit einem behinderten Sportler den olympischen Eid gesprochen hat. Mit dem Einzug der Fahne und dem olympischen Feuer wurden die Spiele offiziell von Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet.
Mit mehr als 14 000 Teilnehmern ist es die bislang größte Special-Olympics-Veranstaltung in Deutschland und setzt in punkto Integration wichtige Impulse. Die Westeifel-Werke sind als anerkannte Werkstatt schon lange Mitglied bei Special Olympics, unterstützen den rheinland-pfälzischen Landesverband und senden behinderte Athleten mit ganz unterschiedlichen Leistungslevels zu nationalen und internationalen Spielen. Dabei werden bewusst auch Sportarten gewählt, die von Menschen mit einem höheren Grad der Behinderung gespielt werden können. Gutes Beispiel hierfür sind die Wettkämpfe in der Sportart Boccia, für die die WEW erstmals eine Mannschaft gemeldet haben.
Golf gehört eher zu den schwierigeren Sportarten. Ein mittlerweile erfahrener Sportler ist der 37-jährige Andreas Wunn aus Prüm, der 2003 bei den Weltspielen in Dublin Vierter wurde. "Der Trubel war in Irland schon größer, es war halt ein ganz anderes Land mit anderen Sitten", sagt er zum Unterschied zwischen den jetzigen Spielen und denen in Irland.
Das WEW-Team zeigt sich wie die übrigen Teilnehmer aus der Eifel zufrieden mit der Medaillenausbeute und mit dem Erlebnis Special Olympics. red

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