Wenn Petrus mit der Verwaltung hadert

Trier · Es funkt gewaltig in der Halle, wenn die Roten Funken ihr Programm starten. Ihr Motto lautet "Reise zum Mittelpunkt des Karnevals", das dazu gehörende Programm umfasst viele Höhepunkte von tollen Showtänzen bis zu originellen Büttenreden.

 Die kleinsten Roten Funken legten eine kesse Sohle aufs Parkett. TV-Foto: Ludwig Hoff

Die kleinsten Roten Funken legten eine kesse Sohle aufs Parkett. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. Am Sonntagnachmittag hat es in der Aula der Berufsbildenden Schulen (BBS) ganz schön gefunkt - im besten karnevalistischen Sinne versteht sich. Und so soll es ja auch sein, wenn die Roten Funken in Sachen Fastnacht loslegen. Gemeint mit dem Funken sind nicht nur die auf hohem choreografischen Niveau gezeigten Showtänze, bei denen in der Tat das eine oder andere Mal ein beabsichtigter Feuerschweif das Dunkel auf der Bühne erhellte: Esprit hatte die gesamte Veranstaltung unter dem Sessionsmotto "Reise zum Mittelpunkt des Karnevals".Dabei wechselte sich Altbewährtes mit Wiederentdecktem ab. Zu Letzterem gehörte der Büttenakteur Sven Gaab. So jemand dürfte sich die Stadt erst recht im richtigen Leben wünschen, denn "seit ich Politesse bin, geht\'s der Stadtkasse wieder gut". Ausgiebig mit dem Rathaus ("Han die in der Stadt keine anderen Sorgen") beschäftigte sich Ehrensitzungspräsident Franz Wanninger als Stadtpatron Petrus, der nicht selten mit der Verwaltung haderte. "Es gibt nichts Schöneres, als über andere zu reden", sagte Petrus, der eigens für die Sitzung, seine geliebte Stelle auf dem Hauptmarktbrunnen aufgegeben hatte. "Oh Weiberdonnerstag in Trier, wie bist du so schön", erhob Petrus den Zeigefinger in Richtung Rathaus. Für Rosenmontag hatte er folgenden Vorschlag: Bloß einen kleinen "Zuch", dafür nur mit Bediensteten aus dem Rathaus als Teilnehmer. Vornedran Bürgermeisterin Angelika Birk, eingesperrt in einen Käfig.Das gibt es nur bei den Roten Funken: Petrus hat einen Schwiegersohn. Nach "Petrus" mit Franz Wanninger war mit Lars Wanninger der zweite der Wanninger-Zunft auf der Bühne und moderierte mit lässigen Sprüchen das Programm. "Salvatore" brauchte mit seinem gebrochenen Deutsch nur ein "buona sera", und schon hatte er das Publikum erobert. Salvatore ist allerdings kein Gondoliere ja noch nicht einmal ein in Trier zugezogener Italiener, sondern Jens Müller ist ein waschechter Einheimischer, der einfach nur in seiner Italo-Rolle aufgeht. An Silvio Berlusconi ließ er kein gutes Haar: Der sei so sparsam, der spare es sich sogar, die Steuern zu zahlen. Starker Auftritt auch von Manfred Jaworek und Rainer Diefenbach, die als "Dülpessen" zwei seit vielen Jahren bekannte Gesichter der Roten Funken mimen. Für Glanzpunkte im Programm sorgten immer wieder die eigenen Tanzgruppen, nichts ist von außen "dazugekauft", wie stolz versichert wird. Wo Rote Funken draufsteht, sind ausnahmslos Rote Funken drin, selbst die Kostüme und Requisiten der Akteure sind selbst gemacht.Die Akteure: Kinder-/Jugendgarde (Trainerinnen Jennifer Bruder und Evelyn Thieltges), Yasmin Brakonier, Michelle Huss (Tanzmariechen, Trainerinnen Jennifer Bruder, Nicole Kinzig), Beverly Mayer (weiteres Mariechen), Lea Heinen und Claudio Bungert (Tanzpaar, Trainer bei allen Denise und Sebastian Gouin), Aktivengarde (Trainerin Claudia Wanninger), Junioren-Showtanzgruppe (Trainerin Jennifer Bruder), Michael Premm und Jogi Schöneberger (Mary & Gordy), Happy Hibbos, Männerballett (Trainerin Claudia Wanninger, Jennifer Bruder, Evelyn Thieltges).Weitere Termine:Wer die Trierer "Funken" erleben will, hat dazu noch folgende Gelegenheiten: Erste Sitzung Samstag, 15. Februar, zweite Sitzung Samstag, 22. Februar, dritte Sitzung Samstag, 1. März, jeweils Beginn 20.11 Uhr. Kindersitzung Dienstag, 4. März, 14.11 Uhr. Alle Veranstaltungen finden in der BBS-Aula, Schießgraben, statt.Extra

"Was haben Bitburger und die FDP gemeinsam? - Beide haben 4,8 Prozent." Manfred Jaworek und Rainer Diefenbach als "Zwei Dülpessen"

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