Sechs Vereinen droht Zwangsabstieg…

SALMTAL-DÖRBACH. (ks) Sechs Vereinen aus dem Spielkreis Mosel droht der Abstieg, weil sie nicht genügend Schiedsrichter stellen. Wie der Mangel an Unparteiischen beseitigt werden kann, darüber diskutierten kürzlich in Dörbach Mitglieder des Kreisvorstands, Schiedsrichter und Vereinsvertreter.

Die Anzahl der Schiedsrichter sinkt von Jahr zu Jahr und trotzdem zeigen sich viele Vereine von dieser Entwicklung scheinbar unbeeindruckt. Zweimal hatte der Kreisschiedsrichterausschuss die Vereine zu Besprechungen eingeladen. Zweimal zeigten sie wenig Interesse und glänzten durch Abwesenheit. Die Schiedsrichter selbst sind bemüht, Defizite abzustellen. Auch die Spielleiter der Verbandsklassen waren vollzählig bei einem Treffen in Piesport erschienen, um ihre Einsätze und Bewertungen der Vorrunde mit Kreis- und Verbandsausschuss zu diskutieren.Etliche Bußgelder wurden verhängt

"Wir suchen gemeinsam Wege aus der Schiedsrichtermisere heraus" lautete das Thema der beiden Besprechungen im Gasthaus Ludwig. Mit dem SV Wittlich musste zuletzt eine Mannschaft zwangsweise absteigen, weil der Verein die verlangte Anzahl von Schiedsrichtern nicht stellte.Schiedsrichter-Obmann Kirsten wies darauf hin, dass in der laufenden Saison sechs weitere Vereine abstiegsgefährdet seien, weil ein Schiri fehle. Etliche Bußgelder wurden bereits von den Vereinen wegen fehlender Schiedsrichter gezahlt. Die Strafen sollen in der nächsten Saison noch erhöht werden.Kirsten und Lehrwart Arno Görg präsentierten die Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für den sportlichen Werdegang eines Schiedsrichters. "Er muss für den Verein ein wichtiger Mann sein, genau so wichtig und genau so vom Verein betreut wie der Mittelstürmer, der die Tore schießt oder der Torwart, der sie verhindert", so die Forderung von Kirsten an die Vereinsvertreter. Dazu gehöre auch die gezielte Auswahl des Vereins für den Anwärter, den er zur Ausbildung schickt und dessen weitere Betreuung bei den ersten Einsätzen und beim regelmäßigen Belehrungsbesuch.Für die Verbesserung der Situation des Schiedsrichters sei vor allem die Betreuung beim sonntäglichen Einsatz wichtig, so Kirsten. Er wiederholte seine Forderung nach einem Schiri-Betreuer, der sich von Seiten des Platzvereins um den Spielleiter kümmern soll. "Auch wir wollen Spaß an unserem Hobby entwickeln und nicht Sonntag für Sonntag als der Buhmann auf dem Spielfeld stehen, ohne dass einer uns beisteht", so Kirsten.Das Aus-, Fortbildungs- und Bewertungssystem der Schiedsrichter sei sehr gut, betonte Arno Görg. Verband und Kreis böten optimale Bedingungen. In einem Wochenendlehrgang werde den Anwärtern das Anfangsrüstzeug vermittelt. Sie besuchen dann die im Abstand von zwei Monaten stattfindenden "Belehrungen". Bei den ersten Spielleitungen werden sie von erfahrenen Kollegen betreut. Mit Andreas Müllers kümmert sich ein Ausschussmitglied gezielt um die Betreuung und ersten Einsätze der Jungschiedsrichter. "Hier zeigen sich sehr schnell Talente, die dann in der Nachwuchsgruppe gesondert geschult werden", so Görg. Ein großer Schritt nach"oben" ist der Aufstieg in die Verbandsklassen. Diese Schiris wie auch die Spitzenleute in den Verbandsklassen bis hin zur Bundesliga werden mit gezielten Schulungen begleitet - regeltechnisch und konditionell. Die zwei Oberligagespanne Schneider/Schmitz und Christoph Schmitz, der jüngste Oberliga-Schiedsrichter, bestätigen unsere Arbeit", so Kirsten. Mit Timo Pick sei bereits ein 17-Jähriger erfolgreich in der Bezirksliga tätig. Was fehle, sei der geeignete Nachwuchs. Hier seien die Vereine gefordert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort