Das Auge des Tigers

Lünebach · Sibirische Tiger gibt es nicht nur im fernen Sibirien, sondern auch im Eifelzoo in Lünebach bei Prüm. Das Raubtier gilt als größtes seiner Art. Lucky-Reporterin Katja Görgen hat sich über die beiden Tiger Ulla und Fritz informiert, deren Vorfahren einst in Sibirien lebten.

Was verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen Auge des Tigers? Ist es Neugierde, Angst vor dem Menschen, oder vielleicht die Lust nach Abenteuer? Im Eifelzoo in Lünebach leben vier sibirische Tiger. Wer sich sehr genau mit den Tieren auskennt, ist Isabelle Wallpott. Sie ist Geschäftsführerin, also Leiterin des Zoos, Zootierpflegerin. Besonders bei Ulla und Fritz weiß sie, dass es eine Mischung aus allem ist, zum Beispiel Neugierde sowie Abenteuerlust. "Angst eher weniger", erklärt Isabelle Wallpott.

Bei Handaufzuchten, also bei Tieren, die von Pflegern aufgezogen und mit der Flasche gefüttert wurden, ist der Kontakt zu den Menschen wesentlich vertrauter. Doch im Umgang mit den etwa 200 Kilogramm schweren Raubtieren muss man genau aufpassen: So gibt es für die speziell ausgebildeten Pfleger des Zoos besondere Vorsichtsmaßnahmen. "Ein Mensch betritt niemals das Gehege, wenn ein Tiger sich darin aufhält", sagt Isabelle Wallpott. Aus diesem Grund gibt es ein Außengehege, aber auch einen Innenraum, wo sich die Raubkatzen aufhalten können. Der Pfleger betritt also zur Fütterung oder Säuberung der Gehege den tigerfreien Raum.

Die Fütterung dürfte für die Tiger wohl eins der schönsten Ereignisse am Tag sein: Auf vier bis sechs Kilogramm Rindfleisch möchte man nur dann verzichten, wenn es wirklich notwendig ist. Im Eifelzoo ist das an zwei Tagen in der Woche. Denn die Tiere jeden Tag zu füttern, würde nicht ihrem natürlichen Nahrungsbedarf entsprechen.

Zwei weitere sibirische Tiger leben im Zoo, es sind die Eltern von Ulla und Fritz. Zusammenleben können sie trotzdem nicht. Denn besonders die männlichen Tiger verteidigen ihr Territorium bis zum Kampf gegen ein anderes Männchen. "In freier Wildbahn würden sich zwei männliche Tiger nicht so schnell über den Weg laufen, da jeder sein eigenes Gebiet hat", ergänzt Isabelle Wallpott.

Damit Ulla und Fritz nicht langweilig wird, kümmert sich der Eifelzoo um ein extra Unterhaltungsprogramm. Besonders beliebt sind mit Meerschweinchenmist gefüllte Säcke. Isabelle Wallpott: "Sobald der Beutel hängt, übernimmt er seine neue Funktion als Tiger-Boxsack."

Katja Görgen

Länderkunde: Riesiges Land

Sibirien ist ein Gebiet im Norden Russlands und gehört somit zum Kontinent Asien. Der sibirische Tiger ist in seiner Heimat Extremtemperaturen von bis zu plus 40 Grad Celsius und minus 70 Grad Celsius ausgesetzt. Er hat also keine Probleme, sich den dazu vergleichsweise harmlosen Temperaturen in Deutschland anzupassen.

Durch die tiefen Temperaturen kann es durchaus vorkommen, dass die sibirische Landschaft bis zu neun Monate mit Schnee bedeckt ist, also fast das ganze Jahr über.

In Sibirien leben 38 Millionen Menschen, die alle die Landessprache Russisch sprechen. Besonders für Russland spielt Sibirien eine wichtige Rolle, da die Region über wichtige Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Gold verfügt.

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Das Höchste der Gefühle kann für die sibirischen Tiger nur durch eins erreicht werden: Schnee. Da in ihrer Heimat oftmals viel von der weißen Pracht am Boden liegt, sind sibirische Tiger auch wesentlich heller als beispielsweise indische Tiger. Ihr helles Fell hilft ihnen dabei, sich im Schnee besser vor Feinden tarnen zu können.

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