Experten aus der Region: Kachelmann-Freispruch nicht überraschend

Trier · Der Trierer Strafverteidiger Otmar Schaffarzcyk sieht das Urteil nicht als Freispruch zweiter Klasse an. „In einem solchen Prozess, in dem Aussage gegen Aussage gestanden hat, wird man nie einen Freispruch wegen erwiesener Unschuld erhalten.“

Dem Gericht sei gar nichts anderes übrig geblieben, als Kachelmann freizusprechen, sagt auch der Trierer Kriminologe Hans-Heiner Kühne. Es habe keinen "hinreichenden Beweise, keine eindeutigen Indizien und keine eindeutig glaubwürdigen Aussagen" gegeben.

Das Urteil sei nicht überraschend gewesen, sagt auch die renommierte Opfer-Anwältin Ruth Streit aus Trassem (Trier-Saarburg). Es komme immer wieder vor, dass an der Glaubwürdigkeit von Vergewaltigungsopfern gezweifelt werde. Diese sollten dadurch aber nicht das Vertrauen in die Justiz verlieren.

Der Trierer Medienwissenschaftler Christoph Barth glaubt dass, Kachelmann nun einen Makel hat. Eine Rückkehr auf den Bildschirm in gleichem Maße wie vor Bekanntwerden der Vorwürfe hält Barth daher für ausgeschlossen.

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