Kleiner Flitzer mit großen Ambitionen

Bensheim · Mit dem Swift Sport will Suzuki die sportlichen Fahreigenschaften eines Mini bieten. Allerdings zu einem eher kleinen Preis. Der flinke Sportler kommt in Deutschland noch im Januar auf den Markt.

 Der Suzuki Swift Sport soll etablierten Flitzern im Kleinwagensegment Paroli bieten. Foto: np

Der Suzuki Swift Sport soll etablierten Flitzern im Kleinwagensegment Paroli bieten. Foto: np

Bensheim. Suzuki sieht sich gern als Kleinwagenspezialist. Wohl deshalb und wegen der starken Motorrad-Abteilung der japanischen Marke hat VW vor zwei Jahren eine Kooperation gesucht, um das eigene Portfolio mit besonders kompakten Autos und allradgetriebenen Klein wagen zu bereichern.
Daraus scheint nun nichts zu werden, was Suzuki erst mal gar nicht aufregt. Stattdessen setzen die Japaner auf Produkte und Varianten, die zu günstigen Preisen die Marktführer in Europa herausfordern sollen. Jüngste Neuerung ist der Swift Sport, ein Kleinwagen, der mit seinen sportiven Genen, einer knackigen Fahrwerksabstimmung und 136 PS/100 kW Leistung schon fast die Ambitionen eines Mini zeigt. Jedoch zu einem deutlich geringeren Preis. Für 18 490 Euro kommt der Zweitürer in diesem Monat auf deutsche Straßen.
Optisch ist der sportliche Swift ganz nah bei seinen weniger leistungsstarken Baureihenkollegen. Leichtmetallräder, eine Doppelrohr-Auspuffanlage und ein bisschen Spoilerzier sind die einzigen optischen Unterschiede. Innen sieht das anders aus. Hier künden ein feines Lederlenkrad und straffe Sportsitze von den Ambitionen des Kleinwagens. Serienmäßig sind ein Sechsganggetriebe sowie ein in Höhe und Längsrichtung verstellbares Lenkrad. Ebenso sieben Airbags, eine Audioanlage mit USB-Schnittstelle und Telefon-Anbindung über Bluetooth-Technik. Eine Klimaautomatik ist auch dabei, ungewöhnlich in dieser Klasse ist das Bi-Xenon-Licht. Die Metalliclackierung kostet beim kleinen Suzuki keinen Euro extra, und der Hersteller denkt über eine viertürige Variante des Swift nach. 1150 Kilogramm wiegt der frontgetriebene Wagen mit Vierzylinder-Motor. Mit einer Drehmomentspitze von 160 Newtonmetern ist zwar nicht viel Staat zu machen und aus dem Drehzahlkeller heraus tut sich der mit vier Ventilen je Zylinder arbeitende Benziner schwer. Seine Stärke ist jedoch die hohe Drehzahl: Erst bei 7000 Umdrehungen pro Minute greift der Drehzahlbegrenzer ein, bis dahin jubelt der Motor drehfreudig und kraftvoll hinauf und hat bei höheren Drehzahlen keine Mühe, den Suzuki in Schwung zu bringen. Die sechs Gänge schalten sich schnell und genau. Die Lenkung ist in der Mittellage zu indirekt, vermittelt aber in Kurven bestes Straßen gefühl. Der Motor ist laut, und auch die Windgeräusche sind bei höherem Tempo deutlich zu vernehmen. Taucht jedoch die erste Biegung auf, steigt der Fahrspaß. Der Wagen klebt förmlich auf der Straße und lässt sich rasant durch Kurvenkombinationen dirigieren. Der Verbrauch ist bei dieser Art der Fortbewegung freilich höher als die nach Norm angegebenen 6,7 Liter Super.
Mit einer gelungenen Fahrwerksabstimmung, die trotz aller sportiven Ambitionen nicht wirklich unkomfortabel wirkt, verleiht Suzuki dem Kraftzwerg Eigenschaften, die denen eines Mini oder Citroën DS3 in wenig nachstehen. Mehr Laune als ein Twingo RS oder ein Fiat 500 Abarth macht er allemal. Dabei ist er ausstattungsbereinigt sogar deutlich günstiger als seine Konkurrenten.

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