Elendes Leben

Zum Artikel "Tank und Hast" (TV vom 23. Dezember):

Über die Reportage habe ich mich sehr gefreut. Es wurde endlich einmal über das elende Leben der Fernfahrer aus den ehemals von der Sowjetunion okkupierten Ländern berichtet.

Ich organisiere seit 20 Jahren Sattelschlepper mit humanitärer Hilfe nach Litauen, Lettland, Rumänien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Albanien, der 313. Transport geht jetzt nach Litauen.

Die Fahrer sind benachteiligt, es wird nicht gefragt, ob Weihnachten ist, nein, sie müssen bei geringstem Lohn, der oft wochenlang nicht gezahlt wird, fahren. Sie kommen vielfach aus EU-Ländern, in denen die wirtschaftliche Situation katastrophal ist. Sie werden oft diskriminierend behandelt, man weiß ja, wo sie herkommen.

So haben Fahrer aus Nicht-EU-Ländern Probleme, Visa zu bekommen. Sie müssen Schmiergelder dafür zahlen. Dabei haben sie so wenig Geld. Ein albanischer Fahrer erzählte, er wollte mit einem 500-Euro-Schein im Geschäft bezahlen, den er von der belieferten Firma bekam, gleich stand die Polizei neben ihm und überprüfte ihn.

Ich wünsche mir, dass die Lebensverhältnisse sich angleichen, sonst bekommen die westlichen Länder noch Riesenprobleme. Warum kommen die Menschen hierher zum Stehlen? Weil sie nichts haben!

Katrin Bornmüller, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Wittlich

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