Finanzen

Zum Rettungspaket für Zypern (wir berichteten):

Die Regierung in Nikosia hatte Mitte der siebziger Jahre beschlossen, die günstige Lage zwischen Europa, Afrika und dem Nahen Osten auszunutzen und aus Zypern eine Steueroase zu machen. Der Boom begann aber erst 20 Jahre später mit dem Zerfall der Sowjetunion. Die Zahl der Briefkastenfirmen auf der Insel vervielfachte sich auf mehr als 40 000. Niemand fragte die Investoren damals danach, woher das Geld eigentlich stammte. Als sich Zypern dann Ende der 90er Jahre um die Mitgliedschaft in der Europäischen Union bemühte, säuberte die Zentralbank die heimische Finanzlandschaft, 2004 konnte die Steueroase Zypern dann der Europäischen Union beitreten. Die Euro-Einführung 2008 stärkte den Finanzplatz zusätzlich, je nach Berechnung waren zu Spitzenzeiten Finanzdienstleistungen und Banken für 70 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes verantwortlich. Präsident Nikos Anastasiades sagte, das Land habe nur zwei Alternativen gehabt: den Zusammenbruch des Bankensystems mit einem ungeordneten Staatsbankrott oder "das Szenario eines schmerzhaften, aber kontrollierten Managements der Krise". Zahlreiche Menschen versuchten, ihre Konten zu räumen. Sie wurden von den Angestellten darüber informiert, dass das Onlinesystem der Banken außer Betrieb sei. Die Eurokrise scheint an einem neuen Höhepunkt angelangt. Es muss endlich damit Schluss sein, solche Länder zu unterstützen! Wie lange dauert es noch, bis Deutschland zahlungsunfähig ist? Wir können es uns nicht länger leisten, den Löwenanteil des Rettungsschirms zu zahlen. Hier in Deutschland wird immer mehr an allem gespart. Es darf nicht sein, dass unsere Politiker in solchen Fragen darüber abstimmen dürfen, ein Volksentscheid muss her! Hartmut Knob, Thiergarten

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