Ohne Rücksicht auf das Land oder die Partei

Zur Wahl Michael Billens als CDU-Direktkandidat:

Michael Billen ist von den CDU-Mitgliedern mit klarer Mehrheit zum Wahlkreiskandidaten für die Landtagswahl bestimmt worden. Dieses Ergebnis ist zu akzeptieren, unabhängig von den Methoden, die dazu geführt haben.

Die Einschätzung der Unterzeichner bezüglich der Nichtwählbarkeit von Michael Billen hat sich dadurch allerdings nicht geändert. Die Gründe hierfür (unter anderem Polizeidatenaffäre, gescheiterte Sparkassenfusion, innerparteilicher Umgang) sind hinlänglich bekannt. Der von Billen an seiner Partei verursachte Schaden hat sich mit seiner Kandidatur und seiner Wahl noch erheblich vergrößert. Unseres Erachtens stellt er ausschließlich sein Ego in den Vordergrund, ohne Rücksicht auf das Land oder die Partei.

Nach unseren Wahrnehmungen aufgrund vielfältiger Rückäußerungen aus der Bevölkerung ist Billen für viele Stammwähler der CDU nicht mehr wählbar. Das gleiche dürfte auch für die Partei selbst gelten, wenn sie Billen über die Landesliste absichern sollte. Der parteiinterne Sieg am 28. Juni in Bitburg wird sich wegen des wohl zu erwartenden erstmaligen Verlustes des Direktmandats als Pyrrhussieg herausstellen. Hierauf lässt nicht nur das miserable Ergebnis der CDU bei der letzten Kommunalwahl im Eifelkreis schließen, sondern mehr noch das desaströse Abschneiden des CDU-Landratskandidaten, dem der Makel als "Billen-Mann" anhaftete.

Um den weit über Bitburg-Prüm hinaus eingetretenen Schaden für die CDU zu begrenzen, appellieren wir an die Landespartei, Billen keinen Listenplatz auf der Landesliste einzuräumen. Es liegt dann allein am Wähler, über das politische Schicksal von Michael Billen zu entscheiden.

Eine Anmerkung ist noch zum Kommentar von Rolf Seydewitz notwendig. Die eindeutige Parteinahme von Julia Klöckner für Mathilde Weinandy als "politische Dummheit" mit dem Ergebnis eines "Scherbenhaufens" zu qualifizieren, ist falsch und anmaßend, eher schon ein (Seyde)Witz.

Gerade von qualifizierten Journalisten und auch denen, die sich dafür halten, werden Mut, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit von Politikern gefordert. Dem hat Julia Klöckner trotz schwieriger Situation entsprochen.

Wäre sie nicht nach Bitburg gekommen oder hätte sie sich nicht positioniert, wäre der Tenor des Kommentars wohl gewesen: "feige" oder ähnlich.

Erika und Wilfried Rademacher, Eugen Bost, Hartwig Noth, Peter Padberg, Josef Saxler, Dr. Claudia Stahl, Adolf Waldorf, Hans-Dieter Wilhelm, alle Daun, Erwin Görgen, Kirchweiler

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