Und demnächst die lauten Blähungen ...

Zum Artikel "Trierer plant Volksentscheid für generelles Rauchverbot im Land" (TV vom 6. Juli):

Schön, dass der Trierer Professor Bernd Krönig sich im Ruhestand noch so für die Gesundheit der Raucher beziehungsweise Nichtraucher engagiert.

300 000 Stimmen werden in Rheinland-Pfalz für ein Volksbegehren benötigt, davon müssen dann 25 Prozent für eine Volksabstimmung sein.

Auf das gesamte Land umgerechnet macht dies bei knapp über vier Millionen Einwohnern rund 1,8 Prozent der Bevölkerung aus, die meinen, sie müssten sich in das Leben anderer Menschen einmischen und diesen aufzwingen, was sie für richtig halten.

Mit Demokratie hat diese Art von Volksentscheiden nichts mehr zu tun.

Wir sind auf dem besten Weg in einen totalitären Staat, in welchem Minderheiten per Abstimmung der Mehrheit diktieren, wie sie leben soll.

Ich warte noch auf die Initiative für ein Volksbegehren, mit welchem verlangt wird, das Rauchen, Trinken oder laute Blähungen in den eigenen vier Wänden zu verbieten. Schnüffler und Denunzianten haben wir ja in diesem Staat genug, die für die notwendigen Kontrollen sorgen würden.

Demgegenüber sollen laut medizinischen Statistiken in Deutschland inzwischen mehr Menschen (nämlich etwa 40 000 pro Jahr) an MSRA - Bakterien der Art "Multi-Resistenter-Staphylococcus-Aureus" - sterben als an Influenza.

Begrüßenswert wäre es deshalb, wenn sich Professor Krönig einmal um die MSRA-Problematik - verursacht und begünstigt durch unhygienische Zustände in Kliniken - kümmern würde.

Dort ließe sich mehr bewegen, als unsere ohnehin arg demontierte Demokratie weiter zu beschädigen.

Uwe Schmitz (Nichtraucher), Trier

Rauchverbot

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