Überholte Argumente

Es verwundert den Bürger schon außerordentlich, wenn er liest, mit welcher Selbstverständlichkeit deutsche Schulbuchverlage jährlich die Herausgabe neuer Schulbücher propagieren und damit einhergehend höhere Preise verlangen.

Ich war vor 50 Jahren Schüler, und die Argumente haben sich nicht geändert. Immer wieder heißt es, es müssten jedes Jahr neue Bücher sein, obwohl sich in den Schulbüchern oftmals nur wenige Kleinigkeiten ändern. Es ist verständlich, dass die Verlage produzieren, verkaufen und verdienen wollen. Man sollte dem Bürger jedoch nicht immer die gleichen überholten Argumente liefern, die den Kauf neuer Schulbücher als unumgänglich erscheinen lassen sollen. Es wäre seitens der Schulen zu überlegen, ob man nicht zu einer kostengünstigeren Lösung für die Eltern kommt und zum Beispiel Schulbücher des zurückliegenden Schuljahres schulintern aktualisiert, etwa durch Einlage von Kopien, die die Veränderungen aufzeigen oder durch den Kauf eines Buches durch die Schule, in dem die Schüler auf wichtige Änderungen gegenüber der alten Ausgabe hingewiesen werden. Leider wird die bisher praktizierte Form dazu führen, dass Eltern nicht mehr bereit sind, ihre Kinder auf weiterführende Schulen zu schicken. Der daraus resultierende volkswirtschaftliche Schaden wird dann von den nachfolgenden Generationen zu tragen sein. Nikolaus von Haaren, Trier

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