Vorwürfe oft unberechtigt

Dass es leider heutzutage üblich ist, alle(s) und jede(n) über einen Kamm zu scheren, weil man irgendwo mit irgendjemandem negative Erfahrungen gemacht hat, finde ich schade. Denn "Ausnahmen bestätigen die Regel".

Deshalb war ich angenehm überrascht, dass auch positive Reaktionen zu dem Artikel "Apotheker laufen Sturm" (TV vom 9. August) veröffentlicht wurden. Zumal ich in den letzten Monaten mehrfach festgestellt habe, dass der Berufszweig "Pharmazeut" allgemein negativ bewertet wurde. Meine Erfahrungen sprechen eine ganz andere Sprache. Vor ein paar Jahren betrat ich das erste Mal eine Apotheke in unserer Nähe, um dort rezeptpflichtige und freie Medikamente zu erwerben. Schon vom ersten Moment an wurde ich dort kompetent und freundlich beraten. Selbst bei einem länger dauernden Beratungsgespräch über gewisse Medikamente wurden mir deren Anwendung und eventueller Nebenwirkungen ausführlich dargelegt. Ich hatte und habe bis heute hierbei nicht ein einziges Mal das Gefühl, in einer Apotheke bedient zu werden, in der man nur darauf bedacht ist, schnellen Umsatz zu machen. Ganz im Gegenteil. Im vergangenen Jahr wurde in unserem Urlaub im Ausland ein Medikament, das in einer Flasche war, durch eine Service-Kraft im Hotelzimmer unabsichtlich zerbrochen. Das Medikament muss ich seit längerem selbst bezahlen. Das Hotel besorgte mir eine neue Flasche. Die einzelnen Wirkstoffe wurden durch den ansässigen Apotheker etwas anders zusammengestellt. Dadurch benötigte ich nur noch etwa die Hälfte der Tropfen, die ich mehrmals täglich nehmen muss; sie hatten den gleichen Effekt. Nach Rückkehr aus dem Urlaub sprach ich mit unserem Apotheker darüber. Er bestellte die entsprechenden Inhaltsstoffe und stellte mir so die Tropfen zusammen. Nicht nur, dass mir durch die verringerte Anzahl der Tropfen ein längerer Zeitrahmen der Einnahme ermöglicht wird. Diese Tropfen entlasten mein Haushaltsbudget um etwa die Hälfte dessen, was das ursprüngliche Medikament kostete. So viel zu den oftmals unberechtigten Vorwürfen, in denen verallgemeinert Apotheker als "geldgierige Schubladenzieher" bezeichnet werden. Waltraud Büchel, Osburg

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