Nicht verzagen, Niebel fragen

Aus Kunststoff lassen sich zeit- und naturnah Weihnachtsbäume, Zierpflanzen aller Art und sogar Rasen herstellen. Sportplatzveredelung mit Kunstrasen ist aber seit einiger Zeit der Renner.

Nachdem dank reicher Vereinsbosse ein Fußballstadion in Moskau damit ausgestattet wurde, wollen nun auch die, die weniger gut betucht sind als russischen Oligarchen eine solche Plastikwiese auf ihren Sportplätzen ausbreiten - also die Gillenfelder, Üxheimer und Mehrener (und mutmaßlich noch diverse andere). Sehr zum Leidwesen von Walburga. Sie schimpft: "Was hat der gute alte Eifeler Hartplatz denen getan, dass sie ihn so verschmähen? Auf den Plastikdingern kann man ja nicht mal ein Blümchen pflücken!" So sind sie, die Frauen, denken immer an das Wesentliche. Aber was soll man auch schon von einer aktiven Hallenhalma-Spielerin erwarten. Autsch, das war jetzt aber unfair: Walburga hat mich von hinten weggegrätscht. Gut, dass ich auf unserem gepflegten (Plastik-)Rollrasen gelandet bin.

Meine Frau lässt nicht locker: "Bald gibt es nicht mehr genügend Leute, um all die Plätze vernünftig zu nutzen. Und was das alles kostet!" Nicht immer so kritisch, Walburga! Warum haben wir denn verdiente Politiker, die uns den rechten Weg weisen? Kunstrasen ist im Prinzip auch nur ein Teppich. Vielleicht sollten die Gemeinden bei einem FDP-Minister nachfragen, wie man einen solchen kostengünstig erwerben kann. Nicht verzagen, Niebel fragen!

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