Musik Zwischen Ernst und Augenzwinkern

Trier · Beim Kinderkonzert im Theater verbinden sich Phantasie und Musikalität.

 Marsha Zimmermann als bunter Zaunkönig.

Marsha Zimmermann als bunter Zaunkönig.

Foto: Dirk Tenbrock

Triers erster Kapellmeister, Wouter Padberg, ist eine sichere Bank, wenn es darum geht, Kindern Zugang zu klassischer Musik zu verschaffen. Der Niederländer findet die nötige Balance zwischen Ernst und Spaß; auch diesmal wieder beim 1. Familienkonzert im Trierer Theater am Sonntagmorgen. Über 620 Kinder sind mit ihren Eltern ins große Haus gekommen, um sich eine knappe Stunde lang verzaubern zu lassen, die Ruhe der Kinder während der Musik (ansonsten sind sie lautstark dabei) verrät dem Beobachter, dass das Konzept des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier bestens ankommt. Vom Baby (jüngster Besucher ist Padbergs erst einige Wochen altes, drittes Kind) bis zum Teenager sind alle Altersklassen vertreten, auch die Erwachsenen können sich an der großen Musik von Rossini, Webern, Saint-Saens und Brahms erfreuen.

Padberg moderiert mit einem Augenzwinkern die Geschichte vom bunten Vogel an, dem ein Rabe sein Lied gestohlen hat und das er, mit Hilfe der aufgeweckten Kinder im Saal, bei einer Reise durch die Tierwelt, schließlich wiederfindet. Dabei erklärt der Kapellmeister die einzelnen Instrumente und zeigt, wie ein Orchester zusammen funktioniert. Wunderbare Musik bannt die Kinder in ihre Sessel, Camille Saint-Saens‘ „Karneval der Tiere“ erzeugt plastische Bilder der Kreaturen, und Rossinis „Diebische Elster“ und Jacques Offenbachs „Galop Infernal“ aus dem „Orpheus in der Unterwelt“ sorgen für das gekonnte und gewollte Tschingderassabum. Die Bühne wird eingerahmt durch zwei riesige Bäume, die ein grün angestrahltes Blätterdach darüber spannen. Marsha Zimmermann aus dem Schauspielensemble glänzt und strahlt mit viel Einfühlungsvermögen als komischer Vogel. Riesenapplaus und strahlende Kindergesichter zum Abschluss.

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