Meine Enkelin ist zwei Jahre alt und wenn es nicht nach ihrem Willen geht, wirft sie sich auf den Boden, schreit und kreischt. Die Kleine wohnt allerdings mit ihrer Familie in Spanien. Kann ich als Oma trotzdem etwas tun?Christiane Ehlert-Oljenik, Diplom-Psychologin der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle der Diakonie in Traben-Trarbach: Nein. Es ist eine Erziehungsaufgabe der Eltern, dieses Verhalten zu unterbrechen und dafür zu sorgen, dass die Zweijährige mit diesem Verhalten keinen Erfolg hat - sondern mit anderem Verhalten. Sie als Oma sollten sich mit Ratschlägen bei Ihrer Tochter zurückhalten.Unser Sohn, zehn Jahre alt, wird in der Schule oft provoziert. Dann schlägt er zu. Was können wir machen?Christiane Ehlert-Olejnik: Wenn jemand provoziert wird und darauf aggressiv reagiert, dann ist sein Selbstwertgefühl infrage gestellt. Ziel sollte sein, das Kind zu stärken und ihm Tipps zu geben, wie es auf die Provokation kreativ reagieren und die Provokateure damit irritieren kann. Ein Beispiel: Ein Junge, der permanent gehänselt wurde, hat das Verhalten unterbrechen können, indem er seinen Peinigern für den nächsten Vorfall Bonbons in Aussicht gestellt hatte. Die Hänseleien haben dadurch aufgehört. Vielleicht war in diesem Fall eine Portion Glück im Spiel. Aber das Prinzip, das dahintersteckt, ist einfach: Die Provokateure erreichen so nicht ihr Ziel und derjenige, der provoziert wird, steigt damit aus der Opferrolle aus.Mein Enkel, 13 Jahre alt, lügt in letzter Zeit häufig. Was kann man dagegen tun?Jochen Fredrich, Psychologe bei der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V.: Sagen Sie ihm deutlich, dass Sie erwarten, dass er die Wahrheit sagt und Lügen das Vertrauensverhältnis zerstören. Und machen Sie Ihrem Enkel klar, dass Sie Lügen nicht akzeptieren und die Wahrheit in Erfahrung bringen werden. Etwa wenn er bei Noten und Arbeiten schwindelt, dass Sie mit den Lehrern sprechen werden. Kündigen Sie Strafen an, wenn er lügt. Andersherum macht es Sinn, ihn zu belohnen, wenn er die Wahrheit sagt.Meine Tochter (16) macht, was sie will, und hat Umgang zur rechten Szene. Ich habe Angst, sie zu verlieren.Christiane Ehlert-Olejnik: Hören Sie nicht auf, Ihrer Tochter rüberzubringen, dass Sie sich Sorgen machen und dass die Tür immer offen steht. Suchen Sie Unterstützung in einer Beratungsstelle.Wenn ich den Fernseher ausschalte, tobt mein siebenjähriger Sohn. Und er schreit und sagt, dass er nicht mehr leben möchte. Was kann ich tun?Angela Dieterich, Diplom-Psychologin und Leiterin der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Bitburg: Ihr Sohn weiß genau, wie er sie treffen und ihnen ein schlechtes Gewissen machen kann. Versuchen Sie, ihn zu beruhigen: Nehmen Sie ihn in den Arm und sagen Sie ihm, dass Sie seine Wut verstehen können. Wenn er sich beruhigt hat, treffen Sie gemeinsam Vereinbarungen. Stellen Sie mit ihm allgemeine Regeln auf, wann er welche Sendung schauen darf.Mein Sohn, 14, hilft nicht im Haushalt mit. Wie kann ich ihn bewegen, mehr mitzuhelfen?Angela Dieterich: Treffen Sie Vereinbarungen mit ihm, welchen Beitrag er zum Familienleben leisten möchte. Lassen Sie logische Konsequenzen folgen, wenn Ihr Sohn sich nicht an die Regelungen hält. Ein Beispiel: Wenn er nicht Rasen mäht, wird er nicht zum Freund gefahren, weil Sie dann Rasen mähen müssen und die Zeit fehlt, ihn zu fahren.