Energiewende im Land

Bis 2030 soll der Energieverbrauch in Rheinland-Pfalz bilanziell zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien (Wind, Sonne, Wasser) gedeckt werden - das ist ein primäres Ziel der Landesregierung und insbesondere der darin vertretenen Grünen.Energieministerin Eveline Lemke, zugleich stellvertretende Ministerpräsidentin, widmet sich dieser Aufgabe mit großer Hingabe.

Sie hat einen Windatlas vorgelegt, der die besten Standorte für Windräder im Land aufzeigt, und mit einigem Hin und Her das Landesentwicklungsprogramm überarbeitet. Das Land gibt den Rahmen vor, doch die Kommunen sollen im Wesentlichen selbst entscheiden, wo "weiße Riesen" gebaut werden.
Ausgerechnet die Grüne Lemke hat allerdings sämtliche Naturschutzverbände im Land gegen sich aufgebracht, die sich unter anderem gegen Windräder im Wald wehren, die sie für unnötig halten. Die CDU-Opposition wirft Lemke vor, die Energiewende verlaufe chaotisch und viel zu schnell. Die von der Ministerin eingesetzte Energieagentur sei zu teuer und unnütz. Das Verlangen der Union, einzelne Planungsschritte zu definieren und damit das Verfahren überprüfbar zu machen, lehnt das Ministerium ab. Auch in der Wirtschaft stößt Eveline Lemke auf Unmut, denn diese fürchtet steigende Energiepreise.
Zuletzt hat sich angedeutet, dass es in der rot-grünen Koalition in naher Zukunft Diskussionen geben dürfte. Schon lassen die jetzt in Berlin mit der CDU regierenden Sozialdemokraten verlauten, möglicherweise müsse man über das angeschlagene Tempo nachdenken. Das wiederum stößt bei den Grünen auf Befremden, denn sie halten aus Gründen des Klimaschutzes ohne Wenn und Aber an der Energiewende und am Zeitplan fest.fcg

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