Schüler in Rheinland-Pfalz sollen Umgang mit Internet besser lernen

Trier · In vielen Schulen spielt das Internet sowie die Nutzung von Smartphones und Computern eine untergeordnete Rolle. Fachleute fordern mehr Unterricht zu modernen Medien – und dass Schulen besser ausgestattet werden.

 Das Land klärt Schüler stärker über das Internet auf. Foto: Jens Kalaene/Archiv

Das Land klärt Schüler stärker über das Internet auf. Foto: Jens Kalaene/Archiv

Ein Smartphone - ein Handy, mit dem sein Besitzer bequem ins Internet gehen kann - ist für viele Jugendliche heute selbstverständlich. Sie telefonieren, mailen und surfen mit den Geräten und nutzen sie auch zur Recherche für die Hausaufgaben.

"Das Internet ist heute ein normales Recherchemedium; es hat einen ähnlichen Stellenwert wie eine Bibliothek", sagt Hjalmar Brandt, Geschäftsführer der Lehrergewerkschaft VBE. Die Landesregierung will Schüler und Lehrer für das Internet fitter machen. In den kommenden beiden Jahren werde das Land fast drei Millionen Euro in die Vermittlung von Medienkompetenz in Schulen investieren, teilt das rheinland-pfälzische Bildungsministerium mit.
Bisher, sagen Experten, bereiteten die Schulen Kinder nicht ausreichend auf den Umgang mit dem Smartphone oder Computern vor. Reiner Schladweiler, Vorsitzender des Regionalelternbeirates, sagt: Selbst in Grundschulen werde schon verlangt, dass Schüler im Internet unterwegs sind, "ohne aber die Voraussetzungen der Gefahren zu vermitteln, man gibt den Eltern die Verantwortung". Auch Bettina Löchel von der Suchtberatung Die Tür in Trier sagt, viele Lehrer seien in Bezug auf moderne Medien unsicher, würden deshalb den richtigen Umgang mit dem Internet nicht im Unterricht ansprechen. Doch genau das sei wichtig, um den Kindern den Nutzen und die Gefahren der modernen Medien zu vermitteln.

Doch es liege nicht nur an den Lehrern, sagt Klaus-Peter Hammer, Landeschef der Gewerkschaft GEW: Oft scheitere die Vermittlung von Medienkompetenz daran, dass die meisten Schulen nicht ausreichend ausgestattet seien. Hammer meint: Jeder Schüler solle einen Tabletcomputer erhalten, der dann auch die Schulbücher ersetze.
Das Bildungsministerium verweist hingegen darauf, dass das Land seit 2007 über 400 Schulen mit 10.000 Laptops ausgestattet habe und über 2000 Lehrer seitdem zu Jugendmedienschutzberatern ausgebildet worden seien.

Tablets für alle Schüler

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