Regierungschef Kurt Beck zeigte sich dabei zurückhaltend und spottete über seinen CDU-Rivalen Christian Baldauf nur am Rande. Der wiederum nahm sich ebenso wie FDP-Fraktionschef Herbert Mertin die Landesregierung kräftig zur Brust. Beherrschendes Thema dabei: der Nürburgring und die fragwürdigen finanziellen Transaktionen bei der Erweiterung der Rennstrecke. Finanzminister Ingolf Deubel steht nicht nur in diesem Fall im Kreuzfeuer der Kritik. Der Landesrechnungshof und der Bund der Steuerzahler attackierten den Westfalen wegen der erdrückenden Schuldenlast des Landes. Der oberste Kassenhüter wirkt mittlerweile stark strapaziert, wie sich bei der Einbringung des Nachtragshaushaltes zeigte, als er sich wiederum harsche Worte gefallen lassen musste. Im Vergleich dazu dürfte sich Innenminister Karl Peter Bruch erleichtert gefühlt haben, nachdem er in Sachen Kommunalreform die Katze aus dem Sack gelassen hatte und für seine Fusionsliste der Verbandsgemeinden eher moderat kritisiert wurde. Ebenfalls im Fokus steht derzeit Wirtschaftsminister Hendrik Hering. Er hat den Klotz "Flughafen Hahn" am Bein, was ihm ständig bohrende Fragen einbringt. Die anderen Kabinettsmitglieder genießen derweil ruhige Zeiten. Umweltministerin Margit Conrad kümmert sich um die Bekämpfung der Schweinepest in Eifel und Westerwald, was fast ebenso unbemerkt bleibt wie die Bemühungen von Sozialministerin Malu Dreyer um die Behinderten im Land. Justizminister Heinz Georg Bamberger wirkt gänzlich im Verborgenen. Fehlt nur noch eine: Bildungsministerin Doris Ahnen. Ihr gebührt der Preis als "Star der Woche", jedenfalls nach Ansicht ihres Chefs. Kurt Beck lobt die Novelle des Hochschulgesetzes als großen Wurf und betont, er sei deshalb sehr stolz auf Ahnen. Bislang hat noch niemand etwas anderes behauptet.