Scharniere ölen

Es knirscht gewaltig im Scharnier zwischen Schule und Berufsleben. Das ist nichts Neues. Aber angesichts der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt, der kaum mehr zweite Chancen gewährt, ist ein reibungsloser Übergang zwischen schulischer und beruflicher Ausbildung nötiger denn je.

Es knirscht gewaltig im Scharnier zwischen Schule und Berufsleben. Das ist nichts Neues. Aber angesichts der schwierigen Situation auf dem Arbeitsmarkt, der kaum mehr zweite Chancen gewährt, ist ein reibungsloser Übergang zwischen schulischer und beruflicher Ausbildung nötiger denn je. Wer an dieser schwierigen Stelle einmal aus dem Gleis fliegt, ist für ein normales Berufsleben oft endgültig verloren. Mit schlimmem Folgen für den Einzelnen – und für die Gesellschaft, die ihn lebenslang mitschleppen muss.

Es lohnt sich also, Energie und Engagement in die bessere Koordination von Schule und Beruf zu investieren. Erfreulich, dass sich Betriebe und Schulen in der Region Trier in Gestalt der Handwerkskammer und der ADD an einen Tisch gesetzt, Ideen entwickelt und sich auf eine verbindliche (!) Umsetzung verständigt haben. Das ist sinnvoller, als sich, wie sonst in Deutschland üblich, die vermuteten Versäumnisse und Defizite der jeweils anderen Seite vorzuhalten. Aber wenn es nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben soll, kommt es auf die Umsetzung an der Basis an. Auf Funktionärs-Ebene lassen sich leicht Bündnisse schmieden. Ob sie funktionieren, hängt davon ab, ob sich beide Seiten vor Ort in jedem Einzelfall zusammenraufen.

Will heißen: Die Schulleiter und ihre Kollegien müssen den Kontakt mit den Betrieben suchen, gezielt vorantreiben und systematisch in den Schulalltag einbauen. Der Handwerksmeister darf sich nicht scheuen, in die Schule zu gehen, trotz Termindruck und Produktionsstress. Und er muss sich um seine Praktikanten im Betrieb auch kümmern. Und eine Gruppe gehört mit in die Pflicht: die Eltern. Wenn ihnen die Berufsvorbereitung ihrer Sprösslinge egal ist, wenn sie Info-Abende schwänzen und sich darauf verlassen, dass „irgendwas“ schon geht: Dann muss die beste Initiative scheitern.

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