Sicherheit der Bürger noch gewährleistet?

TRIER. (sey) Die Gewerkschaft der Polizei schlägt Alarm: Im Bereich des Polizeipräsidiums Trier fehlen angeblich 90 Beamte. Forderung der GdP: Mehr Polizeianwärter einstellen und mehr Beamte in die Region.

Wenn Karl Peter Bruch in der übernächsten Woche nach Trier kommt, wird das für den rheinland-pfälzischen SPD-Innenstaatssekretär kein Zuckerschlecken. Bruch, als Gast eingeladen bei einer Versammlung der Polizeigewerkschaft GdP, wird den Unmut der rund 200 erwarteten Gewerkschafter zu spüren bekommen. Die Polizisten sind sauer: Ihre Lebensarbeitszeit ist gerade erst verlängert worden, die Arbeitsbelastung steigt. "Die Vorbeugung kommt zu kurz. Wir löschen immer häufiger Brände, statt ihren Ausbruch zu verhindern", schimpft der Trierer GdP-Bezirksgruppenchef Josef Schumacher. Um dem entgegen zu steuern, müssten in Rheinland-Pfalz mehr Polizeianwärter eingestellt werden. Derzeit sind es 200 pro Jahr. Zu gering ist nach Ansicht von Schumacher auch die so genannte Zuteilung. 50 "neue" Polizisten für den Bereich des Polizeipräsidiums Trier fordert die GdP, um die 25 Beamte werden es schließlich wohl nur sein, die zum nächsten Versetzungstermin Anfang Juni in den Inspektionen der Region ihren Dienst antreten. Von einer "verantwortungslosen Politik" spricht in diesem Zusammenhang der rheinland-pfälzische CDU-Chef Christoph Böhr: "Wir haben mittlerweile die geringste Polizei-Dichte aller Bundesländer." Der Altersdurchschnitt der Polizisten werde von Jahr zu Jahr höher, während die Arbeitsbelastung immer weiter steige. Böhrs Fazit: "Um die Innere Sicherheit in Rheinland-Pfalz ist es schlecht bestellt." "Rheinland-Pfalz ist eines der sichersten Bundesländer", kontert das Mainzer Innenministerium. Die Wahrscheinlichkeit, im Bereich des Polizeipräsidiums Trier Opfer einer Straftat zu werden, sei nicht höher als in anderen Regionen, eher geringer, sagt Eric Schaefer, der Sprecher von Innenminister Walter Zuber (SPD). Schaefer weist deshalb auch die Gewerkschafts-Forderung nach einer Aufstockung des Personals zurück: Das Polizeipräsidium Trier sei bei den zurückliegenden Personalzuweisungen angemessen berücksichtigt worden. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) nimmt in punkto Personalausstattung kein Blatt vor den Mund. "Die Bevölkerung wird im Zusammenhang mit der Stärke für dumm verkauft", heißt es in einer dem TV vorliegenden internen Analyse.

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