Veranstalter: AfD-Politiker haben auf Katholikentag keinen Platz

Leipzig (dpa) · Zur Eröffnung des Katholikentages haben die Veranstalter ihre Entscheidung verteidigt, keine AfD-Politiker einzuladen. Bei den Diskussionsveranstaltungen gehe es nicht wie bei TV-Talksendungen um Konfrontation und Show, sondern um Lösungen für gesellschaftliche Probleme.

Das sagte der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, am Mittwoch in Leipzig. „Und ich sehe nicht, dass die AfD da etwas konstruktives beitragen kann.“ Vielmehr sei die AfD eine Partei „mit teils menschenverachtenden Parolen“, etwa im Hinblick auf Flüchtlinge. „Nicht die Würde der Deutschen ist unantastbar, sondern die Würde eines jeden Menschen“, fügte Sternberg hinzu. „Das ist für Christen nicht verhandelbar.“

Der AfD-Kreisverband Leipzig reagierte mit Beschimpfungen auf Sternbergs Äußerungen. AfD-Politiker von vornherein auszuschließen, sei „zutiefst gegen den Geist von Jesus Christus, ja geradezu antichristlich“, hieß es in einer Erklärung von AfD-Kreischef Siegbert Droese. „Man kann, angesichts der Lobpreisungen des Islam durch Kirchenvertreter den Eindruck bekommen, dass diese Vertreter längst von Glauben abgefallen sind. Das wäre wahrlich ungeheuerlich. Brauchen wir in Zukunft wieder die heilige Inquisition für Gotteslästerer?“, fügte er hinzu. Die rechtspopulistische AfD hatte jüngst ein Grundsatzprogramm beschlossen, in dem sich Sätze finden wie „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ und „Deutsche Leitkultur statt Multikulturalismus“.

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