Vier Fragen an Günther Schartz: "Landräte sind ja nicht politisch steril"

Trier · Der Trier-Saarburger Verwaltungschef über seinen erweiterten Aufgabenbereich im rheinland-pfälzischen Landkreistag.

 Neuer Chef des Landkreistags: Günther Schartz. TV-Foto: Friedemann Vetter

Neuer Chef des Landkreistags: Günther Schartz. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz steht seit gestern Nachmittag an der Spitze des rheinland-pfälzischen Landkreistags. Über seine Motive und Ziele hat TV-Redakteur Rolf Seydewitz mit dem 55-jährigen CDU-Politiker gesprochen.

Warum haben Sie sich um das Amt beworben?
SCHARTZ Weil ich im Landkreistag engagiert bin, seit ich vor elf Jahren zum ersten Mal zum Landrat gewählt worden bin. Dazu kommt: Als Vize-Vorsitzender bin ich ja schon seit drei Jahren stärker in die Geschäfte eingebunden, weiß also, was als Vorsitzender auf mich zukommt. Es ist eine interessante Aufgabe, die auch der Region etwas bringen wird, weil man ganz anders im politischen Bereich vernetzt ist.

Welche Top-Themen haben Sie sich als Vorsitzender auf die Fahne geschrieben?
SCHARTZ In erster Linie die Themen, die uns in den Kreisen ohnehin bewegen. Da ist zunächst einmal die Finanzsituation der rheinland-pfälzischen Kreise. Dann geht es natürlich um Zukunftsthemen wie die Breitbandversorgung oder die medizinische Infrastruktur. Hinzu kommen der öffentliche Personennahverkehr und die elektronische Verwaltungsführung. Das sind alles keine neuen Themen, aber Themen, wo wir als Landkreise künftig noch stärker gefordert sein werden.

Wie sieht es mit der möglicherweise bevorstehenden Fusion von Kreisen aus?
SCHARTZ Ich habe immer gesagt, dass ich beim Thema Verwaltungsreform offen bin. Aber im Moment ist das ja eher noch ein Fischen im Trüben, weil die erste Stufe ja noch gar nicht beendet ist und die Eckdaten für die Kreisreform nicht erkennbar sind.

Sie sind stellvertretender CDU-Landesvorsitzender: Können Sie dieses und Ihr neues Amt eigentlich ohne Interessenkollision miteinander in Einklang bringen?
SCHARTZ Es gibt da keine Interessenkollision. Jeder Kollege ist ja auch irgendwo politisch verankert. Landräte sind ja nicht politisch steril. Das wäre ja auch schlecht. Ich erwarte nur einen fairen Umgang, will nicht als CDU-Landrat herumlaufen. Im Landkreistag haben wir auch in der Vergangenheit nie so die politischen Lager gehabt, sondern haben parteiübergreifend argumentiert und sind damit auch gut gefahren.

Jetzt haben Sie auch vor Ihrer Wahl zum Vorsitzenden des Landkreistags schon reichlich Ämter bekleidet. Wie bekommen Sie das alles eigentlich unter einen Hut?
SCHARTZ Bisher bekomme ich es gut unter einen Hut. Der zusätzliche Aufwand hält sich in Grenzen, weil ich bis dato ja schon stellvertretender Vorsitzender war. Ich werde aber jetzt in einigen Ausschüssen des Landkreistags aufhören und auch noch in anderen Bereichen Ämter abgeben, etwa meinen Sitz im Vorstand der rheinland-pfälzischen Krankenhausgesellschaft.

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