Gelsenkirchen Bremen wie Schalkes Lehrmeister

Gelsenkirchen · Fußball: Werder rangiert nach dem 2:0-Sieg da, wo der Revierclub stehen wollte.

 ARCHIV - 16.09.2018, Bremen: Fußball, Bundesliga, 03. Spieltag, Werder Bremen - 1. FC Nürnberg im Weserstadion. Werders Maximilian Eggestein am Ball. (zu dpa "Wohin mit Sahin? An Eggestein kommt bei Werder keiner vorbei" vom 24.09.2018) Foto: Carmen Jaspersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 16.09.2018, Bremen: Fußball, Bundesliga, 03. Spieltag, Werder Bremen - 1. FC Nürnberg im Weserstadion. Werders Maximilian Eggestein am Ball. (zu dpa "Wohin mit Sahin? An Eggestein kommt bei Werder keiner vorbei" vom 24.09.2018) Foto: Carmen Jaspersen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Cool, clever und äußerst effizient. Werder Bremen hat auch die Reifeprüfung beim FC Schalke 04 bestanden und präsentiert sich derzeit als Topteam der Fußball-Bundesliga. „Das war die erste echte Standortbestimmung, und wir haben sie souverän bestanden. Wir haben einen Lauf“, sagte Werder-Profi Max Kruse nach dem 2:0-Sieg beim kriselnden Vizemeister aus dem Revier.

Mit dem besten Saisonstart seit 13 Jahren hat sich das Team von Florian Kohfeldt in der Spitzengruppe etabliert. Zu Recht machte der Trainer seiner zum Europapokal-Anwärter gewachsenen Mannschaft ein großes Kompliment. „Wir haben die richtige Balance gefunden und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Das war eine sehr reife und erwachsene Leistung“, lobte der 36-Jährige.

Nach Jahren des Abstiegskampfes hat Kohfeldt ein Team geformt, das höheren Ansprüchen genügt. Kruse, der an beiden Toren von Maximilian Eggestein (43./66., Foto: dpa) beteiligt war, meinte: „Wenn wir vor der Saison ganz offensiv formulieren, europäisch spielen zu wollen, dann müssen wir das auch mit Leistungen untermauern. Momentan gelingt uns das sehr gut. Aber wir wissen alle, dass die Saison noch sehr lang ist.“

Jene Bremer Entschlossenheit und Effektivität zeichnete Schalke noch in der Vorsaison aus. Nun ist sie der Mannschaft von Domenico Tedesco völlig abhanden gekommen. Sechs Niederlagen und nur fünf eigene Treffer in acht Spielen sind eine erschreckende Bilanz für den mit fast 60 Millionen Euro aufgepäppelten Kader. Dabei wähnte sich der Club nach der Miniserie von drei Pflichtspielsiegen auf dem richtigen Weg und im Aufholmodus. Eine trügerische Einschätzung, wie Sportvorstand Christian Heidel einräumte: „Wir müssen damit aufhören, zu berechnen, wie viele Punkte uns zu irgendwelchen Plätzen fehlen. Jetzt geht es erst mal nur darum, da unten rauszukommen.“

Tedesco reduziert die Pleitenserie noch immer weitgehend auf die mangelnde Torausbeute. „Die 50:50-Spiele verlieren wir aktuell. Die haben wir letzte Saison gewonnen“, analysierte der 33-Jährige, gab aber auch zu: „Die Spieleröffnung ist ausbaufähig. Teilweise spielen wir schlampige Pässe.“

Die auf Platz 16 abgestürzten Schalker lassen jede spielerische Klasse vermissen, die Max Meyer und Leon Goretzka in der Vorsaison noch einbrachten. Und vorn treffen die Stürmer nicht. Neu-Nationalspieler Mark Uth, in der zweiten Hälfte eingewechselt, wartet noch immer auf sein erstes Tor. Dem fleißigen Guido Burgstaller fehlt das Schussglück. Und Millionen-Stürmer Breel Embolo saß nicht mal auf der Bank.

(dpa)
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