Berlin Ohne Boateng ins Abstiegs-Duell

Berlin · Fußball: Bundestrainer Löw will den Umbruch im Nationalteam fortsetzen, verzichtet diesmal aber auf Neulinge.

 In den beiden abschließenden Länderspielen dieses Jahres verzichtet Bundestrainer Joachim Löw (rechts) auf Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng.

In den beiden abschließenden Länderspielen dieses Jahres verzichtet Bundestrainer Joachim Löw (rechts) auf Bayern-Verteidiger Jérôme Boateng.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Ohne Jérôme Boateng, dafür wieder mit dem derzeit starken Marco Reus geht Joachim Löw in das mögliche Abstiegs-Endspiel in der Nations League gegen die Niederlande. Der Bundestrainer verzichtet für das Spiel am 19. November in Gelsenkirchen sowie den Test vier Tage zuvor in Leipzig gegen Russland auf den Münchner Verteidiger. „Ich bin davon überzeugt, dass auch ihm aktuell eine Pause guttut“, sagte Löw gestern in einem Interview auf der DFB-Homepage.

Real-Madrid-Profi Toni Kroos bekommt für das erste Spiel in Leipzig am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr) frei und wird erst gegen Holland zum Team gehören. „Ich hatte nach der WM mehrere Gespräche mit Toni und weiß, dass er seit Jahren unglaublich beansprucht ist“, erklärte der DFB-Chefcoach.

Für die beiden Partien hat Löw keine Neulinge eingeladen. „Bei der Weiterentwicklung einer Mannschaft kann man nicht einfach von heute auf morgen alle Spieler austauschen. Gerade die jungen Spieler brauchen zur Orientierung schon einige wesentliche Eckpfeiler und Stabilisatoren“, betonte Löw. Nach dem 0:3 in Amsterdam gegen die Niederlande hatte er beim folgenden 1:2 in Frankreich notgedrungen sein System unter anderen mit dem Turbo-Sturm um Leroy Sané und Serge Gnabry neu ausgerichtet. „Wir haben in Paris einen Prozess eingeleitet, den wir kontinuierlich und konsequent weiterführen werden“, sagte Löw. Die Mischung aus Erfahrung und Unbekümmertheit müsse stimmen.

Barcelona-Torwart Marc-André ter Stegen (Schulterprobleme), Ilkay Gündogan von Manchester City (Rückstand nach Verletzung) und Emre Can (erkrankt) sind beim abschließenden Länderspiel-Doppelpack 2018 nicht dabei. Neben dem Dortmunder Reus, der zuletzt gefehlt hatte, rücken auch Antonio Rüdiger vom FC Chelsea und Kai Havertz von Bayer Leverkusen wieder in den 24-köpfigen Kader.

„Natürlich wollen wir alles tun, um in der Liga A zu bleiben, aber wir haben es nicht mehr allein in der Hand. Unser Blick geht über den Tellerrand der Nations League hinaus. Die Europameisterschaft 2020 ist das nächste große Ziel“, sagte Löw.

Das deutsche Aufgebot: Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Bernd Leno (FC Arsenal), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Jonas Hector (1. FC Köln), Mats Hummels (Bayern München), Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Nico Schulz (1899 Hoffenheim), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Mittelfeld/Angriff: Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (Paris Saint-Germain), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Kai Havertz (Bayer Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid/nur für Niederlande-Spiel), Thomas Müller (Bayern München), Marco Reus (Borussia Dortmund), Sebastian Rudy (FC Schalke 04), Leroy Sané (Manchester City), Mark Uth (FC Schalke 04), Timo Werner (RB Leipzig)

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