Betrug in drei Fällen? Richter vertagt Prozess

Sie sollen ihren Bekannten als Investor geködert und ihn dann um rund 194 500 Euro betrogen haben: Gestern mussten sich zwei Männer vor dem Amtsgericht Bitburg wegen mutmaßlichen Betrugs verantworten.

Bitburg. (scd) Wer hätte wohl am Mittwochmorgen zu Beginn des Prozesses am Amtsgericht Bitburg gedacht, dass es derart verworren werden würde: Zwei Männer - langjährige Freunde, von denen einer aus der Region stammt - sollen ihren Bekannten von Investitionen in ein rumänisches Kupferbrunnengeschäft überzeugt haben, wodurch sie von April 2004 bis August 2006 Summen um 194 500 Euro erhalten haben sollen.

Die Kupferbrunnengeschäfte, sprich Produktion und Vertriebe, waren jedoch nie wirklich existent. So mussten sich die beiden Angeklagten gestern wegen Betrugs in drei Fällen vor dem Amtsgericht Bitburg verantworten. Die Anspannung war dem 44-jährigen Angeklagten bei Verhandlungsbeginn ins Gesicht geschrieben. Sein 48-jähriger Freund, ebenfalls Angeklagter, schien die Betrugsvorwürfe eher zu belächeln. Beide stritten die Vorwürfe größtenteils ab. Laut dem 48-Jährigen seien zwar Gelder geflossen, allerdings angeblich nur, weil der Investor ihm damit aus einer finanziellen Klemme helfen wollte. Er erzählte seine Version der Geschichte so, dass das angebliche Opfer die Geldzahlungen veranlasst habe.

Eine komplizierte Geschichte, die das Gericht gestern nicht entwirren konnte: Richter Udo May und Oberstaatsanwalt Hans-Peter Hemmes schienen die vielen verschiedenen Standpunkte und Geldströme nur schwer nachvollziehbar. Bevor die Verhandlung fortgesetzt werden könne, müsse eine genaue Aufstellung über die Gelder gemacht und die Konten überprüft werden, sagte Hemmes. Noch bevor es zur Anhörung der Zeugen kommen konnte, wurde der Prozess auf den 6. September vertagt. "Es wird spannend werden", sagte May.

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