Bitte ein Beck

Autogramme ins Parteibuch, Schulterklopfen und Erinnerungsfotos: Landesvater Kurt Beck feuert in Idesheim den Kommunalwahlkampf und seine Parteikollegen an.

 „Hallo zusammen“: Kurt Beck genießt bei seinem Besuch in Idesheim das Bad in der Menge – trotz Müdigkeit wegen der langen Opel-Verhandlungen. TV-Foto: Ursula Quickert

„Hallo zusammen“: Kurt Beck genießt bei seinem Besuch in Idesheim das Bad in der Menge – trotz Müdigkeit wegen der langen Opel-Verhandlungen. TV-Foto: Ursula Quickert

Idesheim. Der Duft des Spanferkels zieht über den Idesheimer Dorfplatz, das Bier fließt, und von Minute zu Minute macht sich auf dem Frühsommerfest des SPD-Kreisverbands Bitburg-Prüm verstärkt Beck'sche Gemütlichkeit breit. Denn der rheinland-pfälzische Ministerpräsident lässt auf sich warten. Eine geschlagene Stunde zu spät fährt sein Chauffeur vor, Kurt Beck schüttelt Hände, gibt Autogramme und winkt den etwa 250 Besuchern zu.

Ein wenig müde wirkt er, als er nach der Begrüßung durch die Landtagsabgeordnete Monika Fink die Bühne betritt. Seine Stimme ist belegt - der langen Opel-Verhandlungen in der Nacht wegen. Beck spricht über das Jubiläum der Bundesrepublik Deutschland, über Familienpolitik und Schulen, darüber, wie wichtig Gemeinschaft ist. Energisch und laut wird er, als es um die Alterung der Gesellschaft geht. "Sollen wir jetzt etwa darüber jammern, dass die Menschen, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, älter werden?", fragt er wütend.

Im Hinblick auf die Wirtschaftskrise appelliert er an den "Aufstiegswillen" der Deutschen. "Es hat sich viel geändert. Die Banker, mit denen wir heute Gespräche führen, hätten mir damals wahrscheinlich nicht mal den Schlüssel für die Toilette gegeben."

Bürgermeister Klaus Idesheim bedankt sich mit Eifelbränden für Becks Besuch - wohl wissend, dass sie dem Ehrengast munden. "43 Prozent, das ist kein schlechtes Ergebnis", witzelt der. Schließlich gesellt sich noch Josef Junk, SPD-Kandidat für das Verbandsgemeinde-Bürgermeisteramt, zur Truppe um Joachim Streit, Landratskandidat im Eifelkreis Bitburg-Prüm, und den SPD-Politikern Norbert Neuser, Elke Leonhard, Manfred Nink und Bernd Spindler. Junk hatte zuvor als Prümer Polizeichef ein Auge auf die "Konkurrenz": Angela Merkels Besuch in der Nord eifel.

"Die Kanzlerin ist mir hinterhergefahren", scherzt Beck, klopft den Genossen brüderlich auf die Schulter, wünscht Glück für die Wahl - und taucht ab in das Bad in der Menge.

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