Bürgermeister sind nicht begeistert

Innenminister Karl Peter Bruch will die Zahl der Verbandsgemeinden reduzieren. Ein Mittel hierzu soll sein, dass solche mit weniger als 10 000 Einwohnern mit anderen zusammengelegt werden. Der TV hat im Eifelkreis Bitburg-Prüm nachgehört, was die Verwaltungen davon halten.

Bitburg/Prüm. (kah) Würde die Idee des Innenministers Karl Peter Bruch radikal umgesetzt, dann könnte bloß eine einzige Verwaltung des Eifelkreises in eine Zukunft blicken, die der Vergangenheit ähnelt: die Verbandsgemeinde (VG) Prüm (21 460 Einwohner). Denn sie ist weder zu klein noch zu nah bei einer anderen Verwaltung gelegen. Die Verbandsgemeinden Neuerburg (laut Statistischem Landesamt 9599 Einwohner), Arzfeld (9766), Kyllburg (7958), Speicher (7929) und Irrel (8780) hingegen liegen unter der 10 000-Einwohner-Grenze und sind somit potenzielle Kandidaten für Fusionsgespräche. Der TV hat nachgehört, was die Bürgermeister dazu sagen:

Der Kyllburger Bürgermeister Bernd Spindler ist der Meinung, dass man über solche Reformen "völlig tabulos" diskutieren muss. Allerdings zähle, was am Ende für die Menschen dabei herauskomme. "Und da kann ich keinen Mehrwert erkennen." Die einzige Option sei eine Fusion mit Speicher, und was dabei herauskäme, wären ein langer Schlauch und lange Wege.

Rudolf Becker aus Speicher hat die Hoffnung, gar nicht betroffen zu sein, denn in Wirklichkeit habe seine VG mit den Amerikanern 10 800 Einwohner. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Kooperationen mit anderen Verbandsgemeinden und auch, wenn er natürlich zu Gesprächen bereit sei: Am liebsten will Becker, dass alles so bleibt, wie es ist.

"Größe allein ist ein schlechtes Kriterium", sagt Patrick Schnieder, Arzfeld. Seine VG habe auf 265 Quadratkilometern 43 Ortsgemeinden. Bei einer Fusion seien es schnell 100. "Da fehlt das Konzept", sagt Schnieder, der dafür plädiert, zunächst die Aufgaben neu zu sortieren.

In der großen Fläche, der Zahl der Ortsgemeinden und den langen Wegen sieht auch Norbert Schneider aus Neuerburg ein Problem. "Da bräuchten wir doch wieder eine Außenstelle." Dennoch gebe es sicher viele Bereiche, in denen man die Arbeit zweier Verbandsgemeinden bündeln und so Geld sparen könnte.

Hans-Michael Bröhl,
Irrel, war gestern nicht zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort