Das grünende Klassenzimmer

Fast 1000 Kinder und Jugendliche von Schulen im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis sind dem Wald und seinen Geheimnissen etwas näher gekommen: bei den mittlerweile zehnten Waldjugendspielen im Prümer Tettenbusch.

 Das sind noch längst nicht alle: Etwa 1000 Schüler machten mit bei den zehnten Waldjugendspielen im Prümer Forst. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Das sind noch längst nicht alle: Etwa 1000 Schüler machten mit bei den zehnten Waldjugendspielen im Prümer Forst. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. "Heute war's cool", sagt Saskia Wagner (15 Jahre) aus Gondenbrett. "Weil wir noch mehr gelernt haben und in der Schule gut vorbereitet wurden". Saskia besucht die Prümer Wandalbert-Hauptschule, ebenso wie Saskia Schmitt (14) aus Pronsfeld. Auch sie findet die Waldjugendspiele sinnvoll: "Ja, weil wir Erfahrungen sammeln mit Tieren und Pflanzen - und weil es Spaß macht."Interesse an der Natur zu wecken - das, so sagt es der Jünkerather Förster Norbert Bischof, sei eine der wesentlichen Motivationen für die Waldjugendspiele. Dabei durchlaufen die Schüler zwei unterschiedliche Parcours, zugeschnitten auf ihre Altersstufen. Jedes Jahr machen dabei an zwei Tagen Kinder und Jugendliche aus der dritten und der siebten Jahrgangsstufe mit, diesmal fast 1000 Schüler aus 49 Klassen. Die Jüngeren erleben dabei sozusagen eine Einführung, bei den Älteren wird gelerntes Wissen nachgefasst, die Aufgaben sind zudem etwas anspruchsvoller.Dazu zählen das Erkennen von Tierstimmen, eine Sinnes-Schule, Informationen über die Aufgaben eines Försters, über den Wald als Wirtschaftsfaktor und als Ökosystem. Peter Wind, Leiter des gastgebenden Prümer Forstamts: "Die Hauptaufgabe besteht darin, den Kindern einen Zugang zu eröffnen, sie Zusammenhänge erfahren und erkennen zu lassen."Dabei muss aber kein Männlein oder Mägdelein allein im Walde stehen: "Die Klassengemeinschaft", sagt Wind, "soll als Ganzes die Aufgaben lösen, es geht also auch um den Zusammenhalt und um Teamarbeit."Dieses Jahr sind die Waldjugendspiele Prüm - in Rheinland-Pfalz existieren sie seit 26 Jahren - zum zehnten Mal ausgerichtet worden. "Ein schönes Jubiläum", findet Peter Wind. Hat sich in dieser Zeit etwas geändert? Ja, sagt er: Der Wald werde nicht mehr nur unter dem Aspekt der Erholung betrachtet, sondern auch im Zusammenhang mit der Klimaproblematik. Und: "Früher hat man Holz noch nicht so stark als Energieträger gesehen."Das wird bestätigt von Juliane Kind (13) aus Elwerath: "Der Wald wird von beiden Seiten genutzt", sagt sie. "Von uns und von den Tieren." Denise Göbel aus Fleringen ergänzt: "Die Tiere gewinnen Lebensräume, und wir gewinnen Wärme".Sieger gab es am Ende auch, obwohl letztlich alle Gewinner waren: Am Mittwoch belegte bei den Grundschülern die Klasse 3/4 aus Oberkail den ersten Platz vor den beiden dritten Klassen aus Daleiden und Lissendorf, bei den älteren Schülern siegte die 7b von der Prümer Kaiser-Lothar-Realschule vor der 7a von der Graf-Hartard-Schule Schönecken und den Siebtklässlern vom Niederprümer Vinzenz-von-Paul-Gymnasium.Am Donnerstag setzte sich die 3b der Grundschule Stadtkyll vor der 3b aus Prüm und der 3b aus Arzfeld durch. Bei den 7. Klassen gewann das Prümer Regino-Gymnasium (7a1) vor der Hauptschule Bitburg (7c) und der Regionalen Schule Bleialf (7c).Hintergrund Öko-Unterricht im Wald: Bei den Wald-Jugendspielen Rheinland-Pfalz testen Schüler der dritten und siebten Klassen auf einem "Wissens-Parcours" ihre Kenntnisse über den Lebensraum Wald. Zweck: sie an Natur, Umwelt und an die Belange des Waldes heranzuführen. Die Spiele gibt es seit 1982, in Prüm seit 1999. Ausrichter an 29 Standorten sind die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rheinland-Pfalz und die Landesforsten, unterstützt von den Sparkassen sowie den Ministerien für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz und für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur. Außerdem sind insgesamt etwa 1700 Forstpaten und andere Helfer dabei. Die "Wissens-Parcours" werden von der Schutzgemeinschaft und den Forstämtern zusammengestellt. In diesem Jahr machten etwa 23 000 Schüler mit. (fpl)

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