Die Neuerburger Landfrauen wollten es wissen: Wie sieht es mit ihrem Sex-Appeal aus? Dazu hatten sie die Sozialpädagogin Silke Eichten eingeladen. Doch die Referentin kam nicht. Sie hatte wegen Krankheit kurzfristig absagen müssen. Auch Landrat Roger Graef stand zunächst ratlos am Rednerpult. Sollte er etwas sagen? Aber nein, da musste ein Kenner ran. "Herr Kandels übernimmt die Rolle", delegierte er erleichtert in Richtung Felix Kandels. Der Autor mundartlicher Gedichte sprang denn auch spontan ein. "Viele von Euch kenne ich noch - einige auch von innen", scherzte der frühere Chirurg. Gutgelaunt trug er selbst gedichtete Verse und Geschichtchen vor. Die wirkten zwar erheiternd auf die Frauen, brachten aber wenig Erhellendes in die drängende Frage: Superweib oder Lieschen Müller? Alle Augen richteten sich auf Marga Billen. Hatte sie das Rezept in der Tasche? Nein, die Regionalvertreterin der Landfrauen hatte ein ganz anderes Thema. "Frauen in die Parlamente", forderte sie. Sie rief die Frauen auf, bei den Kommunalwahlen selbst zu kandidieren oder aber zumindest mit ihrer Stimme die Frauen auf den Listen zu unterstützen. Danach wählten die Landfrauen einstimmig ihren Vorstand, an die Spitze ihre Vorsitzende Brigitte Baustert. Neu in den Vorstand kamen Marianne Schaper aus Uppershausen und Marita Schneider aus Sinspelt. Sie ersetzen Agnes Bonifas, die aus Altersgründen ausschied und Christel Theis, die sich aus familiären Gründen zurückzog.Frauen und Bauen

Wo viele Frauen zusammen sind, darf eine nicht fehlen: Marie-Luise Niewodniczanska. Mit der Vorstellung ihrer Broschüre "Bauen in der Westeifel" umriss sie die Bedeutung der Frauen in der Eifel. Eine Antwort auf die Frage ihres Sex-Appeals hatten die Damen damit aber noch nicht. Die Rückseite des Tagesprogramms bot eine Definition des Wortes Landfrauen: L-Lebensbejahend, A-Aktiv, N-Naturverbunden, D-Dynamisch, F-Flexibel, R-realitätsbezogen, A-aufgeschlossen, U-unternehmerisch, E-erfinderisch, also N- nicht zu unterschätzen. Kein Hinweis auf Superweib und Lieschen Müller - auch wenn der Landfrauentag in Karlshausen das Thema nicht erhellen konnte, eines ist klar: mit Lieschen Müller möchte sich heute keine Landfrau identifizieren.