Eine Brücke geht, eine neue entsteht

Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Aufgrund der Mängel des Vorgängermodells wird auf der B 257 seit Oktober vergangenen Jahres eine neue Brücke gebaut. Ende Juli soll sie für den Verkehr freigegeben werden.

 Ein Teil der neuen Brücke an der B 257 steht bereits. Bis Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. TV-Foto: Gereon Schloßmacher

Ein Teil der neuen Brücke an der B 257 steht bereits. Bis Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. TV-Foto: Gereon Schloßmacher

Bitburg. Autofahrer werden von einem Tempo 30-Schild auf die Baustelle hingewiesen, machen einen kurzen Schlenker und sind auch schon wieder daran vorbei. Für Radfahrer und Spaziergänger bietet sich ein denkwürdigeres Bild: Wer den Nimstalradweg von Weinsheim nach Irrel entlangradelt, kommt nicht nur mitten in einer Baustelle an, der Weg dort endet auch abrupt. Und da, wo er vor ein paar Monaten weiterführte, ist ein Berg aus Erde aufgeschüttet worden, über den nun die Autos rollen.

Hauptgrund für den Neubau: Radfahrer und Fußgänger



Fahrradfahrer und Spaziergänger waren aber auch der Hauptgrund für den Neubau. Schon im Februar 2007 wurde die Strecke, die unter der Brücke verlief, gesperrt, nachdem sich ein großes Betonstück aus der Konstruktion gelöst hatte und auf den Radweg gestürzt war.

An die Sperrung hielt sich jedoch niemand so richtig, und so fiel die Entscheidung für den Neubau, der zum größten Teil vom Bund finanziert wird. Dieser wird insgesamt 1,4 Millionen Euro kosten und nicht nur 650 000 Euro, wie zu Beginn des Projekts angenommen wurde. Damit ist der Neubau aber immer noch günstiger, als es die Sanierung der alten Brücke gewesen wäre, was zeigt, wie marode die alte Brücke gewesen sein muss. Die neue soll außerdem doppelt so lange halten wie ihre Vorgängerin - nämlich bis zu 90 Jahren.

Als Entschädigung für ihre Bewegungseinschränkung bekommen Radfahrer und Spaziergänger aber einiges zu sehen, was dem gemeinen Autofahrer, der oberhalb der Baustelle entlangbraust, verwehrt bleibt. Schweres Gerät wird hier angefahren: ein LKW, der Beton geladen hat, und einer, der ihn dort wieder hinauspumpen soll. Nachdem das Fundament schon fertig gegossen ist und eine Seitenwand der Brücke bereits steht, geht es nämlich darum, die zweite Wand zu gießen. Dazwischen sollen die Radfahrer dann in ein paar Monaten entlangfahren können.

1800 Kubikmeter Beton und 170 Tonnen Stahl



Der Bau an sich ist schnell erklärt: In einen sogenannten Bewährungskorb, einem Korpus aus miteinander verflochtenen Stahlstangen, der bereits die Form der späteren Wände der Brücke hat, wird Beton gepumpt. Dieser noch flüssige Beton wird von einer Holzverschalung zusammengehalten, die abgenommen wird, wenn der Beton getrocknet ist. Fertig.

Wenn die ganze Brücke steht, wird sie 1800 Kubikmeter Beton und 170 Tonnen Stahl verschlungen haben.

Ende Juli soll die Brücke für den Verkehr freigegeben werden. Bis Radfahrer ihren Weg nicht mehr von einem Berg zugeschüttet vorfinden, wird es noch ein wenig länger dauern, dafür ist das Befahren dann aber sicher.

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