Eine Demo für das 460-Millionen-Projekt

Seit 25 Jahren ist es ein Dauerthema: der Lückenschluss der A 1 zwischen Blankenheim und Daun. Drei Wochen vor der Landtagswahl in NRW startet die CDU nun eine länderübergreifende Kampagne, die am Freitag ihren Auftakt in luftiger Höhe fand.

 CDU-Politiker aus Euskirchen und dem Vulkaneifelkreis demonstrieren für den Lückenschluss der A 1. Foto: Manfred Hilgers

CDU-Politiker aus Euskirchen und dem Vulkaneifelkreis demonstrieren für den Lückenschluss der A 1. Foto: Manfred Hilgers

Blankenheim. (reho) Auf einer Autobahnbrücke bei Blankenheim trafen sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Detlef Seif und sein rheinland-pfälzischer Kollege Patrick Schnieder mit den Kreisvorständen Euskirchen und Vulkaneifel, den Landtagskandidaten Rolf Seel und Klaus Voussem sowie Bürgermeistern und Fraktionsvorsitzenden, um ein Banner zu entrollen, das den Weiterbau der A 1 fordert.

Von dort aus ging es nach Blankenheim ins Hotel Finkenberg, wo die Unionspolitiker ihre Forderungen kundtaten.

Probleme: Naturschutz und Anwohnerklagen



Ausgetauscht hatten sich die - durch ihre gemeinsame Tätigkeit in Berlin freundschaftlich verbundenen - Abgeordneten Seif und Schnieder darüber im Vorfeld in der Bundeshauptstadt. Der Gedanke reifte, in Sachen Lückenschluss zu kooperieren. Den Landesbetrieb Straßen NRW fordert die CDU auf, bis spätestens August die Planfeststellung vorzubereiten. 459,6 Millionen Euro würde das geplante, 33 Kilometer lange Teilstücke zwischen Blankenheim und Daun kosten.

In der Vergangenheit hat das Vorhaben stets Naturschützer auf den Plan gerufen, die unter anderem auf Vorkommen des Haselhuhns verwiesen. So gab es in der gestrigen CDU-Versammlung so manchen Seitenhieb auf die ehemalige NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn (Die Grünen), deren erklärtes Ziel es gewesen sei, "den Weiterbau der Autobahn, wenn er schon nicht zu verhindern sei, wenigstens zu verzögern".

Bei einem simulierten Flug über das Szenario des geplanten Lückenschlusses 15 Jahre nach seiner Fertigstellung konnten die Zuschauer aus der Vogelperspektive dem Verlauf der Autobahn von Blankenheim aus parallel zur L 115 folgen, bevor sie diese bei Rohr kreuzt, vorbei an Arenberg und Aulbach übers Ahrtal bis Adenau. "Wir wollen die A1. Uns brennt das unter den Nägel", forderte Detlef Seif. Die Bedeutung des Lückenschlusses sei von "ganz erheblicher Wichtigkeit" für die Wirtschaft und in den vergangenen Jahren nur umso größer geworden, betonte auch Schnieder.

Über den aktuellen Stand der Dinge berichtete Klaus Voussem. Der Weiterbau auf NRW- Seite sei in zwei Teilabschnitten vorgesehen. Für die ersten sechs Kilometer bis zur Anschlussstelle Lommersdorf liege ein Vorentwurf vor. Bei einer voraussichtlichen Dauer von zwei Jahren für das im dritten Quartal einzuleitende Planfeststellungsverfahren könne Baubeginn frühestens 2013 sein. Mit Klagen, die den Baubeginn verzögern würden, rechne man. 45,6 Millionen Euro würde allein dieses Stück kosten. Im zweiten, neun Kilometer langen Abschnitt zwischen Lommersdorf und Adenau spielt der Naturschutz eine größere Rolle. Hier muss der Vorentwurf an europäische Schutzgebietsfestlegungen angepasst werden.

Frühestens 2014 könnte hier mit dem Bau begonnen werden. Gebaut wird schon auf rheinland-pfälzischer Seite zwischen Kelberg und Daun. Dieser Abschnitt soll bis 2011 fertig sein. Bereits bis Ende dieses Jahres rechne man mit der Fertigstellung bis Gerolstein, sagt Schnieder.

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