Fassade: Maskerade

So langsam wird das Spielchen zur Groteske. Nach der noblen Inspiration, den Stadtkyller Kyllwiesen ein Renommier-Objekt zu Füßen zu legen und damit dem Tourismus Flügel zu verleihen, muss nach gut zehn Jahren nüchtern konstatiert werden

So langsam wird das Spielchen zur Groteske. Nach der noblen Inspiration, den Stadtkyller Kyllwiesen ein Renommier-Objekt zu Füßen zu legen und damit dem Tourismus Flügel zu verleihen, muss nach gut zehn Jahren nüchtern konstatiert werden: Mit Brecheisen-Politik auf der einen Seite, mit Zögerlichkeit, blindem Vertrauen und offenbar fehlendem Sachverstand andererseits wurde ein Projekt in den Sand gesetzt, dem von Beginn an die Seuche anhaftete.

Der Anfang der neunziger Jahre prognostizierte Höhenflug fand in Wirklichkeit nie statt, nur die Fassade stimmte. Und was sich dahinter abspielte, war sicher meist aller Ehren wert, aber nicht genug, um den Vogel vor dem Absturz zu bewahren. Dass zudem die Lamm-Gruppe mit ihrem zwischenzeitlichen zähnefletschendem "Engagement" als Wolf im Schafspelz demaskiert wurde, schwächte das Unternehmen offenkundig mehr, als seine gutgläubigen Betreiber jemals zu träumen wagten.

Was sind nun die Perspektiven? Die Hoffnung, wohl auch die Insolvenzverwalters – stirbt zuletzt, sagt man gemeinhin. Sicher ist derweil, dass der Patient inzwischen kurz vor dem Exitus steht und niemand so recht weiß, wem er dafür die Schuld geben soll. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, müssen die mühseligen Reanimationsversuche eingestellt werden. Das wäre in dieser erbärmlichen Angelegenheit dann die letzte bittere Pille, die die Stadtkyller zu schlucken hätten.

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