Gemeindehaus in Oberweis sorgt für Diskussionen

Während Oberweis sein neues Dorfgemeinschaftshaus gerne in der Nähe von Kindergarten und Freizeitzentrum errichten würde, befürchtet die Verbandsgemeinde, dass es dadurch zu Konflikten mit den Benutzern des Campingplatzes kommen könnte. Aus Sicht der VG gibt es eine bessere Lösung in der Ortsmitte. Doch vor Ort sieht man das anders.

 Bitburg-Lands VG-Bürgermeister Josef Junk würde dem zum Verkauf stehenden Anwesen Rinnen (Foto) als neues Dorfgemeinschaftshaus die Vorfahrt geben, doch aus Sicht der Ortsgemeinde ist das Gebäude aufgrund seiner Aufteilung ungeeignet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg-Lands VG-Bürgermeister Josef Junk würde dem zum Verkauf stehenden Anwesen Rinnen (Foto) als neues Dorfgemeinschaftshaus die Vorfahrt geben, doch aus Sicht der Ortsgemeinde ist das Gebäude aufgrund seiner Aufteilung ungeeignet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Oberweis. Knapp ein Jahr ist es her, dass Josef Junk, Bürgermeister Bitburg-Land, den Oberweisern einen Besuch abgestattet hat, um gemeinsam mit den Mitgliedern des Gemeinderats über deren Vorschläge zur weiteren Dorfentwicklung zu sprechen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand dabei neben der Freizeitanlage vor allem die von Oberweis seit langem angestrebte Errichtung eines Gemeindehauses.

Vor wenigen Tagen nun hat der Gemeinderat mit einem Beschluss deutlich gemacht, wo die Suche nach einem Standort enden soll. So wurde beschlossen, den Bebauungsplan für das Teilgebiet "Zwischen Schwimmbad und Bundesstraße 50" erneut zu ändern, um so die (laut Beschlussvorlage) "bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zur Errichtung eines multifunktionalen Gebäudes für gemeindliche Veranstaltungen und Vereinsaktivitäten sowie zur Lösung der Raumprobleme des Kindergartens" zu schaffen.

Die andere Möglichkeit, über die mit Junk vor einem Jahr gesprochen wurde, war die Errichtung eines Gemeindezentrums samt Kindergarten, Dorfgemeinschaftshaus, Bolzplatz und Sportanlage auf einer zunächst noch zu kaufenden Fläche. Doch dies war nach Ansicht Junks "eine Vision, die finanziell nicht zu stemmen ist", so dass auch der VG-Chef letztlich die von der Gemeinde jetzt verfolgte Variante als weitaus realistischer einstufte.

Was aber nicht bedeutet, dass Junk mit dieser Lösung zufrieden ist. Er befürchtet nämlich, dass es mit der Errichtung des Gemeindehauses in unmittelbarer Nachbarschaft des verbandsgemeindeeigenen Prümtal-Freizeitzentrums zu Interessenkonflikten mit dem Campingplatzbetreiber kommen könnte. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dadurch Parkraum verloren gehen würde.

Eine dritte Möglichkeit, über die damals nicht gesprochen wurde, die aus Sicht des VG-Bürgermeisters aber eine weitaus bessere Lösung wäre, liegt mitten im Ort, am Kreuzungsbereich von B 50 und L 7. Dort nämlich liegt das Anwesen Rinnen, ein großes Gebäude mit Veranstaltungssaal, Garagen, Wohneinheit, Tankstelle, das seit längerer Zeit zum Verkauf steht. Für Junk wäre das die Ideallösung, zumal dort auch Platz für die Feuerwehr - die ebenfalls eine neue Unterkunft benötigt - wäre und auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein großer Parkplatz liegt, der auch zu dem Anwesen gehört. "Wir hätten sogar jemanden, der dort einsteigen würde", sagt Junk und verweist auf einen privaten Investor, der sich vorstellen könne, das Gebäude zu kaufen, die Tankstelle weiter zu betreiben und der Gemeinde den Saal für Veranstaltungen zu vermieten. "Ich als Ortbürgermeister würde bei so etwas sofort ,Ja!' sagen", meint Junk, da Oberweis dann nichts mehr mit dem Neu- oder Umbau eines Dorfgemeinschaftshauses am Hut hätte. Darüber hinaus hätte die Gemeinde auch noch die Möglichkeit, das Anwesen selbst zu kaufen.

Dass es diese Möglichkeit gibt, weiß man auch in Oberweis. "Wir haben uns mit dieser Variante jahrelang intensiv beschäftigt, doch wären die Kosten für den Umbau wahrscheinlich höher als bei einem Neubau", sagt Ortsbürgermeister Erwin Schmidt. Zudem ließen sich die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten räumlich nicht richtig voneinander trennen, da der Veranstaltungssaal unmittelbar am Wohngebäude hinge. Und auch für die Feuerwehr wäre das Gebäude nur bedingt geeignet. "Wir wären froh, wenn ein Investor käme, um aus dem Anwesen etwas Schönes zu machen", sagt Schmidt. Doch für Oberweis komme der Standort als Gemeindezentrum nicht in-frage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort