Großeinsatz für mehr als 500 Helfer

Prüm · Tausende Menschen auf dichtem Raum: Die medizinische Versorgung aller Besucher beim Rheinland-Pfalz-Tag in Prüm ist eine große Herausforderung für die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes. Der TV hat sich das Sanitätskonzept einmal angeschaut.

 Bestens vorbereitet: Hier proben Jugendliche vom Roten Kreuz aus Mettendorf einen Einsatz. TV-Foto: Archiv/Jens Klein

Bestens vorbereitet: Hier proben Jugendliche vom Roten Kreuz aus Mettendorf einen Einsatz. TV-Foto: Archiv/Jens Klein

Prüm. Mehr als 500 Helfer, Rettungssanitäter, Notärzte - und Krankenwagen, überall in der Stadt verteilt: Der Rheinland-Pfalz-Tag wird für die Hilfskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein Großeinsatz. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in den vergangenen Jahren im Kreis etwas in dieser Größenordnung hatten", sagt Rainer Hoffmann, pädagogischer Leiter des DRK, der den Einsatz plant. "Aber das macht auch viel Spaß."Seit Wochen befasst er sich mit nahezu jedem Detail, das für den Einsatz wichtig ist, fast pausenlos klingelt das Telefon. "Die Zusammenarbeit mit den anderen Stellen wie Feuerwehr, THW oder dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Prüm funktioniert wirklich sehr gut", sagt Hoffmann. Rheinland-Pfalz-Tag 2011 in Prüm

Auf das Rote Kreuz kommen insgesamt drei große Aufgabenfelder zu. Zum einen präsentiert der Landesverband sich selbst auf dem Ausstellungsgelände, zum anderen übernimmt das DRK mit einer Gulaschkanone die Verpflegung der mehreren Hundert Helfer. "Das sind allein an den drei Tagen rund 5000 Portionen, die wir kochen. Das ist eine Hausnummer, die wir auch nicht alle Tage haben", sagt Hoffmann. Untergebracht wird die Küche in der Mensa der Realschule plus in Prüm. Die wichtigste Aufgabe ist es jedoch, die medizinische Versorgung der Rheinland-Pfalz-Tag-Besucher sicherzustellen. Insgesamt werden rund 100 000 Gäste in der Stadt erwartet. Dazu werden drei Sanitätsstationen eingerichtet: eine im Regino-Gymnasium, eine im Rathaus der Verbandsgemeinde Prüm und eine in der Mehrzweckhalle auf dem Ausstellungsgelände. Dort sind jeweils immer mindestens ein Notarzt und rund zehn Rettungssanitäter sowie ein Krankenwagen. "Dort kann notfallmedizinisch alles versorgt werden", sagt Hoffmann. Diese Stationen sind überdies die Basis für zwei bis drei Fußtrupps, die mit Notfall-Rucksack unterwegs sind und kleinere Verletzungen versorgen. Im Schulzentrum wird darüber hinaus ein Behandlungsplatz aufgebaut, wo pro Stunde bis zu 50 Verletzte versorgt werden können. "Im Normalfall wird der aber nicht gebraucht", sagt Hoffmann. "Der ist nur für den Fall der Fälle vorgesehen." Aber auch dieser müsse bei den Planungen berücksichtigt werden. Dann dient dieser Behandlungsplatz als Puffer, bevor die Verletzten auf die Krankenhäuser in der Umgebung verteilt werden. Zusätzliche Helfer am Sonntag

Weil während des Festumzugs am Sonntag die meisten Besucher erwartet werden - die Veranstalter rechnen mit bis zu 50 000 - setzt das DRK an diesem Tag zusätzliche Helfer ein und baut vier weitere Rettungsinseln auf. Sie stehen an der Einmündung des Kreuzerwegs in die Bahnhofstraße, an der Karolingerhalle, an der Einmündung des Umwegs und bei der Volksbank in der Spiegelstraße. Dort steht ein Rettungswagen mit vier Mitarbeitern. Außerdem sind Feuerwehr und THW ebenfalls dabei, so dass dort alle Organisationen vertreten sind und weiterhelfen können. An neuralgischen Punkten werden zudem fünf weitere Rettungswagen aufgestellt, beispielsweise in der Nähe des Rolle-Fahrradladens. Dort werden voraussichtlich viele Menschen vom Ausstellungsgelände in die Stadt laufen. Während dieser Stunden am Sonntag sind nach Plan 168 Helfer im Einsatz. An allen Tagen zusammen werden 6500 Sanitätsdienststunden geleistet, 25 Fahrzeuge sind vor Ort. "Damit sind wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite", sagt Hoffmann. Unterstützung bekommt das DRK Bitburg-Prüm dabei von den benachbarten Kreisverbänden aus Daun, Bernkastel-Kues und Trier-Saarburg. Denn natürlich muss auch die ganz normale Versorgung außerhalb von Prüm sichergestellt sein. Die Gesamtkosten für den Einsatz am Rheinland-Pfalz-Tag beziffert Hoffmann auf rund 35 000 Euro. Zahlen muss das die Stadt Prüm als Ausrichter des Rheinland-Pfalz-Tags.Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier hat das Konzept vorgelegt bekommen. Schließlich ist sicherzustellen, dass mit Blick auf mögliche Zwischenfälle alles getan ist. Denn natürlich geistert die Katastrophe von Duisburg immer im Hinterkopf herum. "Das war jetzt kein Genehmigungsverfahren", sagt Eveline Dziendziol, Pressesprecherin der ADD. "Aber unsere Leute haben in diesem Bereich auch Erfahrungswerte. Die haben drübergeschaut und das eine oder andere nachgefragt, was aber befriedigend beantwortet worden ist." Auch Hoffmann ist von seinem Konzept überzeugt. "Wir können mit einem guten Gewissen in den Rheinland-Pfalz-Tag gehen."

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