Kirchturmdenken ist passé

Bei der Delegiertentagung des Kreisfeuerwehrverbandes Vulkaneifel gab es neue Informationen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit. Gewichtsbegrenzung beim Feuerwehrführerschein bemängelt - auf Änderung wird gedrängt - kommt eine neue Entscheidung aus Berlin?

 Vizevorsitzender Hermann Lossbrand vom Landesfeuerwehrverband referierte vor den Delegierten und dem Kreisvorstand. TV-Foto: Josef Schmitz

Vizevorsitzender Hermann Lossbrand vom Landesfeuerwehrverband referierte vor den Delegierten und dem Kreisvorstand. TV-Foto: Josef Schmitz

Feusdorf. (jtz) Frisch gestrichen, 4000 Stunden Eigenleistung der Dorfbevölkerung, so strahlt das Bürgerhaus in neuem Glanz. "Extra für euch", mit diesen Worten begrüßte Beigeordneter Ali El Daibani am Sonntagmorgen trotz langem Wochenende über 100 Delegierte des Kreisfeuerwehrverbandes Vulkaneifel.

Viel Prominenz, darunter die Landtagsabgeordnete Astrid Schmidt (SPD), Verbandsbürgermeister und Abordnungen aus Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm, fanden sich ein, als der Kreisvorsitzende Frank Leuwer pünktlich die Verbandsversammlung eröffnete.

VG-Bürgermeister Werner Arenz (Jünkerath) richtete als Vertreter der kommunalen örtlichen Ebene den Dank an die Feuerwehrangehörigen für die Einsatzbereitschaft zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Hierbei lobte er die funktionierende Zusammenarbeit von Wehren aus vier Verbandsgemeinden und aus NRW beim Gefahrengutunfall auf der B 51 bei Reuth. "Das Kirchturmdenken gibt es nicht mehr", meinte Arenz.

Einwandfrei klappte die Anforderung von 60 CSA-Schutzanzügen (Chemikalienschutzanzug). Für die Verbandsgemeinden eine Überforderung, aber es werden Brücken gebaut zu den einzelnen Feuerwehren.

Fahrzeuge schwerer - Führerscheine weniger



Dem setzte Landrat Heinz Onnertz hinzu: "Im Kreis sind die Feuerwehren die größte ehrenamtliche Vereinigung und wir haben die besten Leute".

Vor 30 Jahren gründete sich der Kreisverband. "Die leidige Führerscheinproblematik müssen wir lösen und vielleicht auf null Euro bringen", konterte Onnertz.

Kreisfeuerwehrinspektor Christoph Bach berichtete über den Sachstand der Führerscheinverordnung 1999. Die Fahrzeuge werden immer schwerer, Führerscheininhaber immer weniger und mit der Klasse 3 dürfen die Fahrzeuge nicht gelenkt werden. "Es kann nicht sein, dass die Feuerwehrangehörigen neben Freizeit, Entbehrung von der Familie, selbst Geld aufwenden für den Erwerb des Feuerwehrführerscheins", äußerte sich Bach.

Hermann Lossbrand, stellvertretender Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes, kritisierte die technische und bürokratische Entwicklung.

"Für die Einsatzkräfte muss ein gerätetechnischer Sicherheitsstand erhalten bleiben. Hier ist die Politik gefragt. Der Führerschein bis zu 4,25 Tonnen Gesamtgewicht ist vom Landesverband nie gefordert worden. Deshalb muss eine Änderung durch das Bundesverkehrsministerium erfolgen", riet Lossbrand.

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