Kunst aus der Pistole

ORSFELD. (mkn) Acht Jahre lang war die Galerie des Künstlers Hans-Dieter Mues geschlossen. Nun wurde sie wieder eröffnet. Rund 40 Bilder und Kunstobjekte können von jetzt an wieder von den Besuchern bestaunt werden.

Fische und die Airbrush-Malerei, das sind die beiden großen Leidenschaften von Hans-Dieter Mues. Der Künstler aus Orsfeld (Verbandsgemeinde Kyllburg) hat nun seine Galerie wieder eröffnet, die seit 1998 krankheitsbedingt geschlossen war. In seinem Keller, der eher einer Mischung aus Kunstmuseum und Zierfisch-Ausstellung ähnelt, ist Hans-Dieter Mues ganz in seinem Element. Überall an den Wänden hängen bunte Airbrush-Gemälde. Auf Podesten oder Regalen stehen Skulpturen, die im Licht in allen Farben schillern. Zu seinem größten Hobby kam er durch seinen Beruf: Den gelernten Lackierermeister faszinierte schon in frühen Jahren die Kunst mit der Sprühpistole. "1964 hatte ich eines der ersten Airbrush-Autos. Da hat mich jeder ausgelacht. Aber nur ein Jahr später habe ich viel Geld dafür bekommen", berichtet Mues, der in den Achtzigern einer der ersten "Airbrusher" in der Region war. Wie viele Bilder er bisher gemalt hat, das weiß der Künstler aus dem beschaulichen Eifelort nicht mehr. Auch hat er längst die Übersicht verloren, in welche Teile der Erde er seine Werke verkauft hat. Obwohl er sich in der Kunstszene weltweit einen Namen gemacht hat - seine Bilder hängen zum Beispiel in Japan, den USA und Indonesien bei Sammlern an den Wänden -, ist Mues auf dem Boden geblieben: "Nur weil ich Bilder male, bin ich nicht anders als die anderen auch", sagt er. Seine Galerie gilt als Geheimtipp. Wenn es nach Mues geht, soll es auch dabei bleiben. Eine Besichtigung ist so zum Beispiel unter der Woche nur nach telefonischer Ankündigung möglich. Wer jedoch eines der Werke von Mues kaufen möchte, der wird wohl enttäuscht werden müssen. Da der Künstler aus gesundheitlichen Gründen keine Bilder mehr malt, kommen zu seiner Sammlung folglich keine neuen Kunstwerke mehr dazu. Pro Jahr veräußert Mues deshalb nur etwa drei seiner Werke. Etliche aber sind unverkäuflich. Ein Gang durch die Galerie ist jedoch nicht nur für die Freunde der Airbrush-Kunst ein Genuss. Auch Aquarianer kommen auf ihre Kosten. Zwischen den Gemälden stehen nämlich drei große Becken mit über 1700 Litern Wasser, in denen sich unter anderem Diskusfische tummeln. In seinem "Reich" ist Mues eben überall von Farben umgeben.

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