L-5-Kreuzung soll mit Kreisel entschärft werden

Rittersdorf · Nach dem jüngsten Unfall an der L-5-Kreuzung bei Rittersdorf, wo am Mittwoch ein Autofahrer in einen Schulbus gekracht ist, will der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein handeln. Da der Knotenpunkt nun als Gefahrenstelle gilt, geht der LBM davon aus, dass das Land die Kosten von 350 000 Euro für einen Kreisel bewilligt.

Rittersdorf. Gerast wird auf der L 5 zwischen Rittersdorf und Bickendorf nicht. Tempo 70 gilt dort seit Ende 2011. "Bei Geschwindigkeitskontrollen haben wir bislang keine gravierenden Verstöße festgestellt", sagt Dietmar Braun, Leiter der Polizeiinspektion Bitburg. Das Tempolimit hat die Unfallkommission eingeführt, nachdem ein Motorradfahrer an der L-5-Kreuzung, an der es nach Nattenheim beziehungsweise Ehlenz abgeht, im September verunglückt ist. Die Kreuzung ist groß, gut einsehbar und hat eine Linksabbiegespur. "Dieser Knotenpunkt ist richtlinienkonform auf Bundesstraßen-Niveau ausgebaut", sagt Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein. Dennoch kommt es dort immer wieder zu schweren Unfällen - 17 zählt die Polizei allein für die vergangenen fünf Jahre.
Nachdem am Mittwoch ein Autofahrer die Vorfahrt eines Schulbusses missachtet hat, in den Bus gekracht ist und drei Menschen verletzt worden sind, davon eine Frau schwer, gilt die L-5-Kreuzung nun als besondere Gefahrenstelle.
Denn damit wurden dort in drei aufeinanderfolgenden Jahren bei Unfällen Menschen schwer beziehungsweise tödlich verletzt. "Wir können nicht jeden Unfall mit einer Baumaßnahme vermeiden. Aber da der Knotenpunkt nun als Gefahrenstelle eingestuft wird, gewinnt er höhere Priorität", sagt Enders.
Heißt: Der Kreisel, den Anrainergemeinden schon seit Jahren zur Entschärfung der Kreuzung fordern, hat Aussichten, in das Dringlichkeitsprogramm des Landes aufgenommen zu werden.
Die Baukosten schätzt Enders auf 350 000 Euro. "Wir werden uns für den Kreisverkehr einsetzen. Baubeginn könnte dann frühestens 2014 sein", sagt Enders, der aber auch betont: "Ursache der Unfälle ist nicht ein baulich schlechter Zustand der Kreuzung. Würde dort jeder umsichtig fahren und sich an die Verkehrsregeln halten, dann käme es dort nicht so häufig zu Unfällen."Extra

Die Unfallkommission trifft sich einmal im Jahr, um das Unfallgeschehen auf den Straßen im Altkreis Bitburg zu analysieren. In der Kommission arbeiten Vertreter von Polizei, Kreisverwaltung, Stadt und Verbandsgemeinden sowie der Straßenmeisterei unter Vorsitz des Landesbetriebs Mobilität (LBM) zusammen. Ziel des Gremiums ist es, Unfallschwerpunkte und besondere Gefahrenstellen zu entschärfen. Als Unfallschwerpunkt gelten Strecken, auf denen sich auf einem Abschnitt von 300 Metern binnen eines Jahres fünf gleichartige Unfälle ereignet haben. Unfallschwerpunkt ist und war die L-5-Kreuzung demnach bisher nicht. Als Gefahrenstelle gelten Strecken, auf denen es in drei aufeinanderfolgenden Jahren auf einem Kilometer drei oder mehr Unfälle mit Schwerverletzten gab. scho

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