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Wie oft Transporte mit Uran-Hexafluorid durch die Eifel rollen, kann auch das rheinland-pfälzische Innenministerium nicht sagen. Wie Innenminister Bruch auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulrike Höfken mitteilte, müssen Transporte mit nicht angereichertem Uran-Hexafluorid, wie sie in Prüm für Aufsehen gesorgt haben, nicht vorab angekündigt werden.

Prüm/Mainz. (ch) Rückblende: Im Dezember vergangenen Jahres wurden sechs Lastwagen mit dem hochgiftigen, aber nur schwach radioaktiven Uran-Hexafluorid auf dem Rastplatz Schneifel bei Olzheim gesehen (der TV berichtete mehrfach).

Bei der Kontrolle durch Experten der Polizei-Inspektion Prüm gab es keinerlei Beanstandungen, alle Sicherheitsvorschriften wurden eingehalten. Außerdem sei der Transport nicht durch die Prümer Innenstadt gefahren, berichtete die Polizei.

Bei der Kontrolle keinerlei Beanstandungen



Um Aufklärung über die Transporte zu erhalten, hatte sich die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken an den rheinland-pfälzischen Innenminister Karl Peter Bruch gewandt und gefragt, wie häufig diese Transporte durch das Land rollen und wie sie gesichert und kontrolliert werden.

Laut Antwort des Innenministers finden diese Transporte häufig statt. Wie häufig, das kann das Innenministerium nicht genau sagen, weil es sich bei dem Prümer Transport um nicht angereichertes Uran gehandelt habe.

Solche Transporte unterliegen nur den Auflagen für Gefahrguttransporte und müssen nicht im Voraus angekündigt werden, weil es sich noch nicht um einen Kernbrennstoff handelt. Außerdem habe es in all den Jahren weltweit noch keinen einzigen Fall gegeben, bei dem Uranhexafluorid bei einem Unfall freigesetzt worden sei, so Bruch.

Transporte müssen nicht im Voraus angekündigt werden



Selbst im Falle eines Unfalls seien die rheinland-pfälzischen Feuerwehren im Umgang mit allen Gefahrstoffen ausgebildet und könnten schnelle Hilfe leisten.

Gefährlich ist vor allem die beim Kontakt von Uran-Hexafluorid mit Wasser entstehende Flusssäure.

Die Behälter der Transporte würden zudem sicherstellen, dass bei einem denkbaren terroristischen oder kriminellen Angriff keine gravierenden Freisetzungen zu erwarten seien, sagt Bruch.

Höfken teilt diese Einschätzung nicht, die Antwort des Ministers lasse viele Fragen offen. "Insgesamt teile ich die Unbedenklichkeit in der Einschätzung der Risikolage, zumal bei kriminellen oder terroristischen Angriffen, nicht", sagt Höfken.

Sie forderte desweiteren Aufklärung darüber, wie häufig und mit welchen Ergebnissen die Transporte kontrolliert werden. Erst nach dem Atomausstieg würden die Transporte durch Deutschland aufhören, so Höfken.

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