Mehrgenerationenhaus wartet auf Zuschüsse vom Bund

Bitburg · Das Mehrgenerationenhaus in Bitburg ist seit fünf Jahren Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen. Finanziell unterstützt wird die Einrichtung im Rahmen eines bundesweiten Projekts. Doch zum Jahresende läuft die Förderung aus. Ein neuer Zuschussantrag wurde zwar bereits gestellt. Noch ist allerdings offen, ob dieser bewilligt wird.

 Der „Musikgarten für Groß und Klein“ ist eine der Veranstaltungen, mit denen das Mehrgenerationenhaus in Bitburg die unterschiedlichen Altersgruppen unter einem Dach vereint. Foto: DRK Bitburg-Prüm

Der „Musikgarten für Groß und Klein“ ist eine der Veranstaltungen, mit denen das Mehrgenerationenhaus in Bitburg die unterschiedlichen Altersgruppen unter einem Dach vereint. Foto: DRK Bitburg-Prüm

Bitburg. "Noch ist alles sehr, sehr vage", sagt Andrea Kalkes. Vage deshalb, weil die Leiterin des Mehrfamilienhauses (MGH) Bitburg nicht sagen kann, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Seit fünf Jahren ist die Einrichtung in der Erdorfer Straße ein Treffpunkt für alle Generationen. Und seit fünf Jahren wird das Projekt, das unter der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Bitburg-Prüm steht, auch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Damit aber auch zukünftig Zuschüsse fließen, muss zunächst der neue, bereits gestellte Antrag bewilligt werden.
Nachdem die damit verbundene Frist abgelaufen ist, wartet das MGH nun auf eine Zusage, ob der Bund das Projekt auch für die kommenden drei Jahre mit jährlich 30 000 Euro unterstützt. Die Bitburger Einrichtung ist nicht die einzige, die auf positive Nachrichten wartet. Nach Auskunft des Ministeriums sind bundesweit 603 Anträge eingereicht worden, von denen jedoch nur 450 bewilligt werden können. Voraussetzung für eine Förderung ist zunächst, dass auch die Kommunen helfen. Sie müssen jährlich mindestens 10 000 Euro beisteuern, damit der Bund überhaupt aktiv wird.
Doch daran soll es nicht scheitern. Laut Rainer Hoffmann, pädagogischer Leiter des DRK-Bildungswerks, hat der Kreis - unter Vorbehalt seiner Haushaltssituation - eine Förderung von jährlich 5000 Euro bereits zugesagt. Die restlichen 5000 Euro würden über ein Landesprogramm finanziert, erklärt Hoffmann.
Qualitätskriterien werden erfüllt


Neben diesen finanziellen Voraussetzungen müssen die Antragsteller natürlich auch qualitative Kriterien erfüllen. Dazu zählen Beratungsangebote für ältere Menschen, Pflegebedürftige und Demenzkranke sowie deren Angehörige, haushaltsnahe Dienstleistungen und außerdem eine möglichst starke Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Partnern vor Ort. Im Fall des Bitburger Mehrgenerationenhauses zählen dazu das DRK-Bildungswerk, die Schwangerschaftsberatung Donum Vitae und einige Schulen. So werde beispielsweise mit Schülern der Realschule plus Bitburg gemeinsam gekocht und gebacken, sagt Hoffmann, "und die Schüler der Theobald-Simon-Schule gestalten die Nikolausveranstaltung".
Auch dem vom Familienministerium neu gesetzten Schwerpunkt "Integration und Bildung" will die Bitburger Einrichtung mit offenen, kulturellen Treffs gerecht werden. In Kooperation mit "Weif" (Wir Eifel internationale Frauen) würden monatlich sogenannte Frauenfrühstücke organisiert, erklärt Hoffmann. "Ziel ist, einen Austausch und ein Verstehen über die Grenzen von Religionen und Kulturen hinaus zu erreichen."
Doch wie geht es weiter, wenn der Bund die Bitburger Einrichtung nicht mehr unterstützt? "Dann hätten wir ein Problem", sagt Hoffmann. "Denn dann wird es schwer, die Angebote in der bisherigen Form weiter aufrecht- zuerhalten." uhe
Angebote des Mehrgenerationenhauses: Nach Auskunft der Bitburger Einrichtung nutzen monatlich etwa 520 Menschen die Angebote des Mehrgenerationenhauses. Neben dem täglichen Mittagstisch mit etwa 20 Teilnehmern gibt es zahlreiche wöchentliche Veranstaltungen wie Silver Surfer (Internet für Senioren), Seniorengymnastik, Spiel- und Kontaktgruppen für Kleinkinder, Eltern-Baby-Programm, Musikgarten, Kaffee und Kuchen, Spieleabend oder Handarbeiten mit den Stricklieseln Birgit und Anita (letzteres nur alle zwei Wochen). Einmal im Monat werden das Frühstück mit Jung und Alt, Frauenfrühstück mit Weif (siehe Haupttext), Themen-Café und Singen mit Freunden angeboten.uhe

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